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Plagiatsklage gegen Led Zeppelins "Stairway to Heaven"

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Die weltberühmte Gitarrenmelodie zu "Stairway to Heaven" soll vom Musiker Randy California stammen. Led Zeppelin dürfte mit dem Song mehr als eine halbe Milliarde Dollar verdient haben.

"No stairway to heaven" warnt ein Schild im Gitarrenladen im Kultfilm "Wayne's World" davor, auf einem der Instrumente Led Zeppelins Klassiker zu intonieren. Verstößt man gegen das Verbot, wird man rausgeworfen. Kein Wunder, der Song wurde tausend-, nein millionenfach gespielt, die Gitarrenmelodie ist weltbekannt und darf inzwischen abgedroschen genannt werden. Doch sie soll gar nicht von Led-Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page stammen, sondern ein Plagiat sein. Eine entsprechende Klage sei laut Anwalt Francis Alexander Molofiy nun bei Led Zeppelin eingegangen, berichtet "Bloomberg Businessweek".

Die Melodie soll vom Musiker Randy California stammen, dessen Erben Molofiy vertritt. 1969 war California mit seiner Band Spirit gemeinsam mit Led Zeppelin in den UA auf Tour. Bei den Konzerten habe die Band auch einen Song namens "Taurus" gespielt, sagt Mark Andes, Bassist der inzwischen aufgelösten Band. Der Instrumentaltrack wurde 1968 auf dem selbstbetitelten Debütalbum veröffentlicht - und erinnert tatsächlich frappant an "Stairway to Heaven". Das erschien 1971 auf "Led Zeppelin IV", das die Band zwischen Dezember 1970 und März 1971 einspielte.

"Ich würde sagen, es ist ein Plagiat"

1997 ging California an die Öffentlichkeit, kurz bevor er bei einem Badeunfall starb. "Ich würde sagen, es ist ein Plagiat", sagte California damals dem "Listener Magazin". "Die Typen haben damit Millionen Dollar verdient und nie gesagt 'Danke. Können wir dir Geld dafür geben'. Das ist ein wunder Punkt für mich."

Die Band und California hätten Led Zeppelin damals nicht geklagt, weil sie kein Geld gehabt hätten und dachten, der Fall sei verjährt, erklärt Mick Skidmore, der die Erben von California vertritt, die Verzögerung. Nun bringen Led Zeppelin die remasterte Versionen ihrer Alben auf den Markt, darunter auch "Led Zeppelin IV".

562 Millionen Dollar mit "Stairway to Heaven"

Man wolle durchsetzten, dass California als Songwriter genannt werden, so der Anwalt. Möglicherweise könnte dadurch sogar die Veröffentlichung verzögert werden. Bekommen die Erben Recht, dürfte die finanzielle Entschädigung großzügig ausfallen. Immerhin soll der Song, so errechnete es "Bloomberg Businessweek", der Band insgesamt 562 Millionen Dollar eingebracht haben.

Led Zeppelin hatte sich 1980 nach dem Tod des Schlagzeugers John Bonham aufgelöst (und war nur noch einmal, 2007 in London, aufgetreten). Der frühere Frontmann RobertPlant hat erst vor Kurzem einmal mehr Mutmaßungen über eine Wiedervereinigung von Led Zeppelin zurückgewiesen. Anders als Plant haben seine früheren Mitstreiter Page und Bassist John Paul Jones immer wieder ihren Wunsch geäußert, in der alten Formation zusammenzukommen.

>> "Bloomberg Businessweek"

(her)

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