FPÖ dürfte nach Briefwahl-Auszählung unter 20 Prozent fallen

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky(c) APA/EPA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Mandatsänderunen sind keine zu erwarten, laut Hochrechnungen wird die FPÖ unter die 20-Prozent-Marke fallen.

Die EU-Wahl wurde zwar gestern, Sonntag, geschlagen. Aber die Auszählung ist noch nicht beendet. Am Montag zählen die Bezirkswahlbehörden die per Briefwahl und am Sonntag mit Wahlkarte in einem "fremden" Wahlkreis abgegebenen Stimmen aus. Der Mandatsstand dürfte sich nicht mehr ändern, aber die FPÖ wird laut den Hochrechnungen unter die 20-Prozent-Marke fallen.

Das Endergebnis inklusive Briefwahl und Wahlkarten aus "fremden" Wahlkreisen wird Montagabend veröffentlicht. Wann genau, kann die Bundeswahlbehörde nicht sagen. Bei der Nationalratswahl lag das Briefwahlergebnis am Montag um 22.40 Uhr vor und das - damals erst am Donnerstag ausgezählte - Ergebnis der Wahlkarten aus "fremden" Wahlkreisen knapp nach 22.00 Uhr.

Ausgezählt werden müssen von den Bezirkswahlbehörden noch deutlich mehr als 350.000 Wahlkarten. Ausgestellten wurden mehr als 444.000, ein guter Teil wurde bereits am Sonntag im eigenen Wahlkreis abgegeben und somit mit der Urnenwahl ausgezählt. Das amtliche Endergebnis wird bei der Sitzung der Bundeswahlbehörde am 6. Juni 2014 festgestellt.

Anders als bei der Nationalratswahl dürften die Briefwähler bei der EU-Wahl keine Mandate mehr verschieben. Womit aller Voraussicht nach ÖVP und SPÖ je fünf, die FPÖ vier, die Grünen drei und die NEOS einen EU-Mandatar stellen werden. Und EU-STOP, Europa Anders, REKOS sowie BZÖ werden sicher leer ausgehen.

Auch an der Reihenfolge der Parteien wird sich nichts ändern - liegen die fünf EU-Parlamentsparteien doch alle recht weit auseinander. Ein wenig spannend werden könnte es für die Grünen: Sie könnten laut der Briefwahlprognose von SORA sogar knapp über 15 Prozent kommen; die ARGE Wahlen sieht sie jedoch auch samt Briefwählern bei 14,7 Prozent. Jedenfalls werden sie besser abschneiden als im vorläufigen Endergebnis ohne Briefwahl, das ihnen 13,9 Prozent bescherte.

Die FPÖ muss sich darauf einstellen, unter die - am Wahlsonntag mit 20,5 Prozent - noch deutlich genommene 20-Prozent-Marke zu fallen: 19,5 weist SORA aus für sie, 19,6 ARGE Wahlen. Die SPÖ wird wie üblich auch nach der Briefwahlauszählung etwas schlechter dastehen: Mit 23,8/23,9 Prozent - statt den 24,2 vom Sonntag.

Die NEOS dürften von der Briefwahl profitieren - und auf 7,8 oder 7,9 Prozent kommen statt den 7,6 vom Sonntag. Für die ÖVP sieht SORA diesmal keinen Briefwahlzuwachs zu den 27,3 Prozent vom Sonntag, die ARGE Wahlen hingegen einen leichten auf 27,5.

(APA)

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