Flüchtlingslager Traiskirchen: „So darf es nicht weitergehen"

Flüchtlingslager Traiskirchen
Flüchtlingslager TraiskirchenDie Presse (Fabry)
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Im Erstaufnahmezentrum befinden sich derzeit mehr als doppelt so viele Menschen wie zwischen Niederösterreich und dem Innenministerium vereinbart. Traiskirchens Bürgermeister fordert neue Aufnahmezentren.

Das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen ist wieder einmal überfüllt. Rund 1100 Asylwerber befinden sich dort derzeit, das sind mehr als doppelt so viele wie zwischen Niederösterreich und dem Innenministerium vereinbart.

"So darf es nicht weitergehen", sagt Traiskirchens SP-Bürgermeister Andreas Babler am Freitag gegenüber dem „Ö1-Morgenjournal" . Die Vereinbarung zwischen Bund und Ländern, die die Unterbringung der Asylwerber regelt, funktioniere seit Jahren nicht. Babler fordert die Errichtung neuer Erstaufnahmezentren. Außerdem spricht er sich für ein Gesetz aus, mit dem der Bund die Länder zwingen kann, seine Aufnahmequoten zu erfüllen.

In den Bundesländern, die ihre Quote nicht erfüllen, hält man von diesem Vorschlag wenig. "Ich glaube nicht, dass mehr Repression zu schnellerem Abwickeln und zu besseren Unterkünften führt", sagt etwa Tirols Landesrätin Christina Baur (Grüne).

Derzeit erfüllt nur Wien seine Aufnahmequote. Burgenland, Niederösterreich und Kärnten kommen auf über die 88-Prozent-Grenze, die VP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner den Ländern 2012 als Übergangsmarke gewährt hat.

>> Bericht des "Ö1-Morgenjournals"

(Red.)

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