Etihad will bei Alitalia 560 Mio. Euro investieren

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Die Alitalia soll nach den Plänen von Etihad in eine Fluggesellschaft im Luxussegment umgewandelt werden.

Die arabische Fluggesellschaft Etihad will im Rahmen des geplanten Einstiegs bei der italienischen Airline Alitalia 560 Mio. Euro investieren. Wie aus Alitalia-Kreisen in Rom verlautete, ist die Gründung einer neuen Gesellschaft geplant, die bis zu 49 Prozent unter Etihads Kontrolle stehen soll.

Der Rest des Anteils soll im Besitz der italienischen Alitalia-Aktionäre bleiben, zu denen auch die Bank Austria-Mutter UniCredit, die Mailänder Großbank Intesa und die italienische Post zählen. Laut dem Entwicklungsplan, über den Etihad-Chef James Hogan mit Alitalias Managern verhandelt, soll die italienische Airline in eine Fluggesellschaft im Luxussegment umgewandelt werden, die mit Service und Qualität an Bord punkten soll. Geplant ist der Erwerb neuer Maschinen für Langstreckenflüge. Neun neue Flugzeuge für interkontinentale Verbindungen sollen bis 2018 eingesetzt werden.

Von der Fusion soll der römische Flughafen Fiumicino profitieren. Die Zahl der interkontinentalen Flüge soll von 85 auf 100 pro Woche steigen, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica". Auch Mailand Malpensa soll dank des Etihad-Einstiegs bei Alitalia wachsen.

Bahn-Hochgeschwindigkeitslinie

Etihad drängt Italiens Staatsbahnen FS zum Bau einer Bahn-Hochgeschwindigkeitslinie zwischen dem Airport Rom Fiumicino, Florenz und Bologna. Damit soll es Fluggästen aus dem Ausland ermöglicht werden, rascher in die Kulturstädte zu gelangen. Die Abfahrtszeiten sollen auf den internationalen Flugverkehr in Rom Fiumicino abgestimmt werden.

Noch unklar ist, wieviele Jobs bei Alitalia gestrichen werden. Etihad drängt auf die Kürzung von 3.000 Stellen, Alitalia-CEO Gabriele Del Torchio will nicht mehr als 2.600 zulassen. Schon seit Monaten sind die Verhandlungen für den Einstieg der Araber bei Alitalia im Gange, doch jetzt will Etihad in einem Schreiben an die Italiener die Konditionen für die Investition in die kriselnde Fluglinie konkretisieren.

Nach Ansicht von Alitalia-Präsident Roberto Colaninno ist Etihad der "ideale strategische Partner" für das Unternehmen. Etihad-Chef Hogan sagte der Mitteilung zufolge, er vertraue auf einen positiven Abschluss der Verhandlungen.

Die italienische Regierung versucht schon länger, die in Abu Dhabi beheimatete Etihad zum Einstieg bei der Alitalia zu bewegen. Eine Übereinkunft scheiterte bisher vor allem an der Frage der Schuldenübernahme und der künftigen Personalstärke der Gesellschaft. Etihad ist bereits an Air Berlin beteiligt.

(APA)

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