FPÖ bei "Geheimtreffen" gegen Liberale und "Schwulenlobby"

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FPÖ bei "Geheimtreffen" gegen Liberalismus und "Schwulenlobby"APA/GEORG HOCHMUTH
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In Wien sollen am Wochenende europäische Rechtspopulisten mit Anführern der russischen Eurasien-Bewegung beraten haben. Strache soll wegen eines Fotos abgemahnt worden sein.

Am vergangenen Samstag soll es in Wien zu einem Treffen zwischen westeuropäischen Rechtspopulisten und Anführern der russischen Eurasien-Bewegung gekommen sein. Das berichtet die Schweizer Zeitung "Tages-Anzeiger". Unter den Teilnehmern im Wiener Palais Liechtenstein waren demnach auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Wiens FPÖ-Klubchef Johann Gudenus.

Gastgeber der Veranstaltung sei der russische Oligarch Konstantin Malofeew und seine Stiftung Sankt Basilius der Große gewesen, schreibt die Zeitung. Auch der als "Chefideologe der Eurasischen Bewegung" bezeichnete Alexander Dugin soll an dem Treffen teilgenommen haben. Der prominente Rechtsaußen-Philosoph tritt für ein europäisch-asiatisches Bündnis unter Führung Russlands ein und forderte zuletzt öffentlich zu einem Angriffskrieg gegen die Ukraine auf. Dugin gilt manchen auch als "Einflüsterer" von Präsident Wladimir Putin.

Aus Frankreich nahm laut "Tages-Anzeiger" die Abgeordneten des Front National, Marion Maréchal-Le Pen, Enkelin des Parteigründers und Nichte von Marine Le Pen, teil. Auch Rechts-Politiker aus Bulgarien und Kroatien sollen bei dem Treffen dabei gewesen ein.

Gegen "satanische Schwulenlobby"

Offizielles Thema der geheimen Tagung sei laut Einladung der historische Wiener Kongress gewesen, der vor 200 Jahren mit Gründung der "Heiligen Allianz" dem Kontinent "ein Jahrhundert der relativen Ruhe und des geopolitischen Gleichgewichts" gebracht habe. Heute stünden Europäer und Christen vor historischen und geopolitischen Bedingungen, die es notwendig machten, "den Geist der Heiligen Allianz aufleben zu lassen". Laut "Tages-Anzeiger" wurde bei dem Treffen auch darüber gesprochen, wie Europa vor Liberalismus und der "satanischen Schwulenlobby" zu retten sei.

Strache durfte nicht fotografieren

Presse und Öffentlichkeit wurden von dem Treffen nicht informiert, die Teilnehmer zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet, schreibt die Zeitung. Als FPÖ-Chef Strache am Konferenztisch ein Handyfoto schoss, soll er von Tagungsleiter Malofeew sofort abgemahnt worden sein.

Die FPÖ hielt sich zu dem Bericht bedeckt: Eine Teilnahme wollte man am Dienstag weder bestätigen noch dementieren.

>> "Tagesanzeiger"-Bericht

(APA)

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