Der Bescheid der Finanzaufsicht für die 1,75 Mrd. Euro liegt vor. Die Ukraine-Krise schade, bringe aber keine existenziellen Risiken, sagt RBI-Chef Sevelda.
Auch Raiffeisen zahlt den Staat jetzt vorzeitig aus. Der Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Karl Sevelda, hat den Aktionären am Mittwoch mitgeteilt, dass der Aufsichts-Bescheid dafür seit heute früh da ist. "Wir werden am 6. Juni den kompletten staatlichen Teil des Partizipationskapitals von 1,75 Mrd. Euro an die Republik Österreich zurückzahlen", sagte Sevelda bei der Hauptversammlung.
Wegen der Ukraine-Krise hatte die Finanzmarktaufsicht eine Rückzahlung im März vorerst nicht erlaubt. Jetzt hat sie die Staatsgeldtilgung freigegeben.
250 Mio. Euro für faule Kredite
"Die Krise in der Ukraine schadet unserer Bank wirtschaftlich, wenngleich sie uns nicht vor existenzielle Risken stellt", sagte Sevelda. Für die ukrainische Bank Aval hatte die RBI Kaufangebote erhalten und geprüft, nach Eskalation der Krise wurde ein Verkauf vorerst auf Eis gelegt. Wegen der geopolitischen Entwicklung dort sei der Verkauf jetzt vom Tisch, sagte Sevelda heute. Wegen der Krise dürften in dem Land heuer aber 250 Mio. Euro an zusätzlichen Vorsorgen für faule Kredite nötig werden.
Das Anleihevolumen sei bis Mitte Mai auf weniger als 300 Mio. Euro zurückgefahren worden. Ende März d.J. waren es noch mehr als 380 Mio. Euro, Ende 2013 rund 550 und vor einem Jahr knapp 800 Millionen. Die deutliche Rückführung resultierte zum Teil aus der Währungsabwertung, aber auch aus ordnungsgemäßen Tilgungen, wie der Vorstand betonte.
Im ersten Quartal 2014 hat die Ukraine-Tochter 24 Mio. Euro Verlust geschrieben. Im April und Mai habe sich die Bank aber gar nicht so schlecht entwickelt, heißt es bei der RBI. Natürlich sei es, wie in solchen Krisen üblich, zu einem Abfluss von Einlagen gekommen.
(APA)