Die Preise für Kunden werden sich erhöhen. Nur so sei der gesetzliche Mindestlohn zu finanzieren, sagt der Unternehmenschef Michael Klier.
In Deutschland wird es bald den gesetzlichen Mindestlohn geeinigt. Auf 8,50 Euro hat sich die Regierung geeinigt, nur wenige Ausnahmen für junge Leute unter 18 Jahren, Ehrenamtliche und Langzeitarbeitslose soll es geben. Kritisch schätzt das Münchner ifo-Institut die Einführung ein. Es gefährde bis zu 900 000 Arbeitsplätze.
Nun haben sich die Tarifparteien im deutschen Friseurgewerbe auf eine stufenweise Einführung des Mindestlohns ab August 2015 geeinigt. Mit wahrscheinlichen Konsequenzen, denn mit diesem Schritt dürften die Preise bei den Friseuren bald deutlich steigen. Einer von Deutschlands größten Friseurunternehmern will wegen des geplanten Mindestlohns die Preise erhöhen. Michael Klier, Ko-Chef der gleichnamigen Firmengruppe sagte der "Wirtschaftswoche", die Preiserhöhung sei eine Grundvoraussetzung, um den Mindestlohn finanzieren zu können.
Klier erwartet in den nächsten Monaten im Bundesdurchschnitt einen Anstieg im zweistelligen Prozentbereich. Herrenhaarschnitte für weniger als 20 Euro seien künftig nicht mehr machbar, wird er vom Magazin zitiert. Der Hauptgeschäftsführer des Friseurverbandes, Rainer Röhr, stimmte Klier zu: „Das ist sicher realistisch, dass sich die Preise dahin entwickeln müssen.“ 50 Prozent der Kosten im Friseurhandwerk seien Personalkosten. Zudem werde der Anteil des Leerlaufs im Schnitt mit 30 Prozent kalkuliert.
(red.)