Ukraine: Pipeline-Explosion durch Bombenanschlag

Ukraine: Explosion an Gas-Pipeline nach Europa
Ukraine: Explosion an Gas-Pipeline nach EuropaAPA/EPA (UKRAINIAN MINISTRY OF EM)
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Augenzeugen berichteten von 200 Meter hoher Stichflamme. Die Hauptursache war ein Bombenanschlag. Gazprom und Kiew betonen: Keine Auswirkungen auf Europas Gasversorgung.

Die Explosion an einer ukrainischen Gas-Pipeline ist nach Angaben der Regierung in Kiew durch einen Bombenanschlag verursacht worden. "Wir gehen davon aus, dass die Sprengvorrichtung unter einem Zementblock angebracht war, der die Pipeline stützt", erklärte der ukrainische Innenminister Arsen Awakow am Mittwoch in einem Bericht für eine Kabinettssitzung.

Es habe am Dienstag wohl zwei Explosionen gegeben. Man prüfe die Umstände und gehe als Hauptursache von einer Einmischung von außen aus, fügte der Minister hinzu.

Zuvor hatte Vorstandsmitglied Witali Markelow vom russischen Gazprom-Konzern erklärt, trotz der Explosion gelange weiter Gas nach Europa. Die Explosion ereignete sich an der Urengoj-Pomari-Uschgorod-Pipeline, der Hauptleitung von Russland nach Europa.

200 Meter hohe Stichflamme

Inmitten des Gasstreits zwischen Moskau und Kiew hat am Dienstagnachmittag eine mächtige Explosion in der Ukraine eine Leitung für den Transit von Gas in die Europäische Union schwer beschädigt.

Der Leitungsbetreiber Uktransgaz betonte, die Lieferungen nach Europa seien nicht betroffen. Laut Nachrichtenagentur Reuters kann das Gas über eine Parallel-Leitung fließen. Vor der Detonation sei es aus noch ungeklärten Gründen zu einem Druckabfall gekommen. Augenzeugen in der Region Poltawa sprachen von einer rund 200 Meter hohen Flamme, die aus dem Rohr geschossen sei. Der Feuerwehr zufolge gab es keine Verletzten.

Betroffen sei die sogenannte "Urengoi-Pomary-Uzhgorod"-Pipeline. Konkret soll sich die Explosion am Dienstag gegen 14.20 Uhr im Gebiet Poltawa in der Zentralukraine ereignet haben. Die genaue Explosionsstelle liegt auf einem offenen Feld. Die nächste Ortschaft ist etwa einen Kilometer entfernt. Verletzt wurde niemand.

Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russisches Gas in die EU. Moskau hatte Kiew am Montag wegen unbezahlter Rechnungen in Milliardenhöhe den Gashahn zugedreht. Allerdings pumpt Russland durch ukrainische Transitleitungen weiter Gas nach Westen. Verhandlungen zwischen den Nachbarländern über ausstehende Gasrechnungen und den künftigen Gaspreis waren zuvor gescheitert. Der russische Staatskonzern Gazprom hatte daraufhin vor "möglichen Störungen" bei den Gaslieferungen in die EU gewarnt.

Die ukrainische Online-Zeitung "Ukrainskaja Pravda" veröffentlichte erste Bilder vom Explosionsort.

(APA/dpa/Reuters/Red.)

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