Kirchenvandale vor Gericht

Prozess. Jener 37-Jährige, der in mehreren Kirchen wütete, muss sich wegen gefährlicher Drohung und Sachbeschädigung verantworten.

Wien. Jener 37-jährige Mann, der Ende März in mehreren Wiener Kirchen Vandalenakte gesetzt hatte, ist am Donnerstag wegen länger zurückliegender Delikte vor Gericht gestanden. Während er laut Gutachten für die Kirchenbeschädigungen als zurechnungsunfähig und damit nicht schuldfähig eingestuft wurde, musste sich der gebürtige Ghanaer nun für die anderen Delikte verantworten.

Bei den Vandalenakten hatte der Mann laut Erzdiözese einen Schaden von rund 150.000 Euro angerichtet. Laut Gerichtsgutachterin Gabriela Wörgötter war der Mann jedoch infolge einer psychischen Erkrankung aus dem paranoid-schizophrenen Formenkreis zum Zeitpunkt der Sachbeschädigungen in den Kirchen nicht in der Lage, das Unrecht seiner Handlungen einzusehen. Wörgötter stufte ihn als zurechnungsunfähig und damit nicht schuldfähig ein. Für drei weitere Vorfälle in den Monaten davor musste der Mann jedoch jetzt vor den Richter.

Im Dezember 2013 soll er in Traiskirchen die Tür einer Trafik mit einem Aschenbecher beschädigt haben, im Jänner 2014 war er einem Tagesgast des Obdachlosenquartiers Gruft mit dem Messer nachgelaufen, weil er meinte, er hätte sein Handy gestohlen. Im Februar soll er sich nach einer Rauferei gegen seine Festnahme gewehrt und damit Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet haben. Dabei habe er laut Anklage einem Polizisten einen Kopfstoß versetzt sowie gegen Armaturenbrett und Gangschaltung des Autos getreten. Vor Gericht konnte sich der Mann nur teilweise an die Vorfälle erinnern. Der Trafikant aus Traiskirchen beschrieb den 37-Jährigen als „verhaltensauffällig“. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.06.2014)

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