Wien: U5 wird ab 2018 gebaut, U2 verlängert

Archivbild: Die Linie U2
Archivbild: Die Linie U2(c) Clemens Fabry / Die Presse
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2018 wird mit dem Bau der neuen Linie U5 und dem Ausbau der bestehenden U2 begonnen. Ende 2023 sollen erste Teilstücke eröffnen.

Am heutigen Freitag haben Wiens Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou und Finanzstadträtin Renate Brauner ihre Pläne für den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in der Bundeshauptstadt in den kommenden zehn Jahren präsentiert. Wie bereits länger bekannt, wird die Linie U5 gebaut und die U2 Richtung Süden verlängert. Das haben die beiden Stadträtinnen am Freitag nun auch offiziell bestätigt. Außerdem soll das Straßenbahnnetz in den nächsten Jahren um rund 18 Kilometer wachsen und auch das Busnetz verbessert werden (siehe Infokasten unten).

Noch 2018 wird jedenfalls mit dem Bau des ersten Teilstücks der U5 vom Rathaus zum Frankhplatz/Altes AKH begonnen. Zeitgleich startet die Verlängerung der U2 ab dem Rathaus über Neubaugasse (U3) und Pilgramgasse (U4), den Bacherplatz zur S-Bahn-Station Matzleinsdorfer Platz. Die U5 soll in weiterer Folge die U2-Strecke zwischen Rathaus und Karlsplatz "übernehmen". Bereits Ende 2023 sollen die beiden Neubaustrecken eröffnet werden, sie werden etwa eine Milliarde Euro kosten.

Zweite Ausbaustufe bis Wienerberg bzw. Elterleinplatz

Mit ein Grund für die U2-Entscheidung: das Stadtentwicklungsgebiet Wienerberg. Denn in der zweiten Ausbaustufe soll die U2 vom Matzleinsdorfer Platz über die Gußriegelstraße bis zum Wienerberg fahren.

Für die U5 ist dagegen eine Weiterführung über Arne-Carlsson-Park und Michelbeuern-AKH bis zum Elterleinplatz vorgesehen. Dieser zweite Schritt wird ebenfalls mit einer Milliarde Euro zu Buche schlagen.

Bund muss noch zustimmen, Farbe wird noch geklärt

Nun will man mit dem fixen Konzept so schnell wie möglich mit dem Bund in Verhandlungen treten. Denn erst wenn der Bund, der die Hälfte der Kosten tragen wird, ebenfalls zustimmt, kann tatsächlich mit Planung und Bau begonnen werden. "Es gab schon positive Signale", zeigte sich Brauner aber zuversichtlich.

Noch geklärt werden muss, welche Farbe die neue U5 bekommen wird. Wie schon bei der neuen "Öffi-Stimme" sollen dazu die Wiener befragt werden. Über eine Online-Abstimmung wird man sich für eine Linienfarbe entscheiden können.

ÖVP: "Wurmfortsatz" und "Liliputbahn"

Die ÖVP, im Wiener Rathaus Oppostionspartei, sieht die Pläne der rot-grünen Stadtregierung naturgemäß kritisch. Die "hundertste Ankündigung, nun aber wirklich mit den Gesprächen über einen Ausbau des U-Bahnnetzes bzw. der Straßenbahnen zu beginnen" bringe Wien keinen Schritt weiter, sagt Landesparteiobmann Manfred Juraczka. Die erste Variante der U5 bezeichnet er als "Liliputbahn" mit einem "Wurmfortsatz" vom Rathaus zum Alten AKH, die "wohl nicht der verkehrspolitischen Weisheit letzter Schluss sein" könne.

18 neue Straßenbahnkilometer

Ebenfalls Teil des Pakets: 18 neue Straßenbahnkilometer. "Damit wollen wir nicht nur die neuen Stadtteile erschließen, sondern auch Tangentialverbindungen in Wien stärken und Lücken schließen", meinte Vassilakou. Schon fixiert sind die Erweiterungen der Routen des O-Wagens, der ab 2018 das Gelände des Nordbahnhofes befahren wird, und des D-Wagens, der ab 2019 den neuen Hauptbahnhof bis hin zur Gudrunstraße durchqueren wird.

Auch das Schnellbahn-System soll laufend verbessert werden. Man befinde sich in permanenten Gesprächen mit der ÖBB, erklärte Brauner. Am schnellsten wird den Wienern allerdings eine Buslinie das Leben erleichtern. Ab 2015 fährt der 80A vom Praterstern über die U3-Station Schlachthausgasse direkt in das neue Media Quarter Marx.

Ausbau von Straßenbahn und Bus:

  • 2015:Erschließung Media Quarter Marx - Die Buslinie 80A fährt mit Jahresbeginn 2015 vom U1/U2 Praterstern über die U3 Schlachthausgasse direkt ins Media Quarter
  • Wienerbergtangente: Ab 2017 Buskorridor für den 15A - Ein verbesserter, durchgehender Buskorridor für den 15A wird deutliche Verbesserungen für die Fahrgäste bringen. Bei entsprechender Stadtentwicklung soll die Bustrasse dann zur Straßenbahntrasse für die neue Linie 15 umgebaut werden.
  • 2018: Verlängerung Linie O ins Nordbahnhof-Gelände Erschließung des Stadtentwicklungsgebiets Nordbahnhof.
  • 2019: Verlängerung Linie D in die Gudrunstraße Erschließung Stadtentwicklungsgebiets Hauptbahnhof bis Gudrunstraße.
  • Weitere Erschließung von Nord- und Nordwestbahnhof durch eine weitere Verlängerung der Linie O oder durch eine neue Linienkombination von 2 und 5
  • Die Linie 67 soll über den Reumannplatz und über Monte Laa zur Siedlung Süd-Ost verlängert werden.
  • Es ist vorgesehen die Linie 25 durch die Seestadt zur Station U2 Aspern Nord zu verlängern
  • Donaufeldtangente (Fultonstraße - U1 Kagran) erschließt das Donaufeld und verbindet die Bezirke 21 und 22

(APA/Red.)

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