Szene-Streit: „Ich habe nichts Böses getan“

(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Neo-Geschäftsführer Sopper präsentierte die Pläne für die „Szene Wien“.

Wien (uw). Wenn jemandem derart lautstarke Antipathie entgegenschlägt wie Josef Sopper am Freitag in der „Szene Wien“, wundert sich nicht nur der Betroffene: „Ich habe“, sagt er, „doch nichts Böses getan.“

Sondern, wie berichtet, bloß die Geschäftsführung des Simmeringer Musikclubs „Szene Wien“ übernommen. Konkret ab Juli soll die „Szene“ als zweites Standbein des Rock-Metal-Clubs „Planet Music“ fungieren, der mit Herbst ins Gasometer übersiedelt. Die Pressekonferenz am Freitag sollte Befürchtungen widerlegen, die auf Welt- und alternative Musik spezialisierte „Szene“ werde zum „Metal-Schuppen“. Andererseits die Hintergründe des Wechsels erklären.

Laut Sopper wird die Hälfte des Programms nach „Planet“-Schema bestritten, die bisher geringe Auslastung von 44 auf 80 Prozent gesteigert. Vertraglich sei man verpflichtet, den Kulturauftrag der „Szene“ zu wahren: Die bisherige Schiene soll parallel erhalten bleiben. Neu sind das Dialekt- und das Frauen-Festival „Walpurgisnacht“, überhaupt will Sopper „mehr Frauen“ auf der Bühne. Zwei neue gibt es in der Betriebsleitung: Da die bisherige Leiterin Gina Salis-Soglio (samt Team) gehen will, übernehmen Martina Pokorny von Planet Music und Claudia Köstl den Job.

Guter Rat von Kopietz

Warum die „Szene“ an Sopper ging, begründet die Stadthallen-Führung damit, dass er eben angefragt habe und laut Rechtsgutachten keine Ausschreibung nötig war. Den Ablauf kommentiert Sopper, der auch bei der Gewista und für das Donaufestival arbeitet, offen: Nachdem klar war, dass das alte „Planet Music“-Haus abgerissen werde, habe er seinen Freund Harry Kopietz (SP-Landesparteisekretär) angerufen und um Rat gebeten. Kopietz habe dann „herum gefragt“. So habe sich erst das Gasometer und dann, nach zahlreichen Prüfungen der Planet-GmbH, für kleinere Auftritte die Szene ergeben. „Das ist keine Freunderlwirtschaft. Ich nenne das Zusammenarbeit.“

[Foto:: Michaela Bruckberger]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.05.2008)

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