Wolford kommt nicht aus den roten Zahlen

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Nach einer Neuaufstellung ist der Konzern optimistisch. Für heuer werden operativ schwarze Zahlen als Ziel angepeilt.

Der börsennotierte Vorarlberger Strumpfkonzern Wolford hat 2013/14 das zweite Jahr in Folge Verluste geschrieben. Finanzchef Thomas Melzer ist aber zuversichtlich, im laufenden Geschäftsjahr 2014/15 operativ wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Der operative Turnaround ist auch das zentrale Ziel für das laufende Jahr.

Wolford stellt sich derzeit neu auf und hat für den Umbau im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis Ende April) 3,76 Mio. Euro ausgegeben. Operativ (Ebit) gab es dadurch einen Verlust von 4,72 Mio. Euro, bereinigt um die Restrukturierungsmaßnahmen wären es 0,97 Mio. Euro minus gewesen und damit kaum mehr als im Jahr davor (0,91 Mio. Euro Verlust), rechnet Melzer vor.

Verlust auf Vorjahresniveau

Nach Steuern blieb ein Verlust von 2,81 Mio. Euro, praktisch gleich wie 2012/13, als der Abgang 2,76 Mio. Euro betrug. Steuererträge von rund drei Mio. Euro machten das trotz der Sonderausgaben möglich. Vor Steuern gab es ein Minus von 5,89 Mio. Euro, nach 2,25 Mio. Euro im Jahr davor. Angesichts der Verluste wird es das zweite Jahr in Folge keine Dividende geben. Der Umsatz ging von 156,7 Mio. Euro auf 155,87 Mio. Euro geringfügig zurück.

Melzer verweist darauf, dass der Umbau des Unternehmens bereits greife. Von 180 eigenen Standorten werden zwar bis zum Herbst 20 geschlossen, angesichts von Neueröffnungen werde es aber in einem Jahr wieder rund 180 eigene Standorte geben. "Wir haben die verlustbringenden Standorte rausgebracht", so Melzer dazu.

Sortiment wird kleiner

Das Sortiment wird auf "körpernahe Bekleidung" die zu Strümpfen und Strumpfhosen passt, konzentriert, auch Oberbekleidung müsse sich diesem Ziel unterordnen. Die Marketingausgaben werden auf 11,7 Mio. Euro heuer praktisch verdoppelt. Wachstum brachte im abgelaufenen Geschäftsjahr das eigene Retailgeschäft (+5 Prozent) und der Online-Handel (+23 Prozent). Retail macht 55 Prozent, Online 5 Prozent des Umsatzes aus. Auf den Großhandel, also Vertrieb über Partner, entfallen 40 Prozent des Umsatzes, hier gab es Rückgänge von acht Prozent.

Regional wuchs Wolford vor allem in China und der Golfregion, auch in den USA ging das Geschäft gut. In Europa gab es Rückgänge in Deutschland und Frankreich aber einen Zuwachs in anderen Ländern, darunter Österreich.

Grundstücksverkauf bringt Geld

Durch den Verkauf eines Grundstücks und einer Mietrechtsoption kamen im ersten Quartal des laufenden Jahres (2014/15) 10 Mio. Euro herein, die Nettoverschuldung fiel unter zehn Mio. Euro. Damit sei Wolford gut in der Lage sich aus eigener Kraft zu finanzieren, betont Melzer. Das Eigenkapital belief sich Ende April 2014 auf 74,4 Mio. Euro (nach 78,2 Mio. Euro).

(APA)

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