Bundestheater oder: Wo wollen wir hin?

Die österreichische Erfahrung lehrt: Wir wissen es nicht.

Der Tank ist leer und eine Tankstelle nicht in Sicht“, sagte im März 2013 der mittlerweile in den Ruhestand getretene Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer. Weder er noch die Kulturminister, zuletzt Claudia Schmied, konnten durchsetzen, dass die Staatssubvention für die Bundestheater ausreichend erhöht wurde. Es ist seit Langem bekannt, dass es unmöglich ist, vier Theater mit dem Budget von 1999 zu führen.

Das ist die eine Seite der Affäre. Die andere: Kontrolle und Politik haben komplett versagt. Man konnte sich weder entschließen, den Betrieb (teures Repertoire) einzuschränken, noch dazu, die staatlichen Zuwendungen zu erhöhen. Jetzt sind alle bestürzt. Das wirklich Bestürzende ist, dass die Lage nicht überraschend ist.

Was wird passieren? Hoffentlich nichts, was die Bühnen allzu sehr schädigt. Vorerst werden Kommissionen gebildet, Räte berufen, das ist so österreichisch wie lächerlich. Denn die Entscheidung müsste, Rechnungshof hin oder her, Desaster oder kleinliches Erbsenzählen, Kulturminister Josef Ostermayer treffen: Wie viel will er in welche Künste investieren? Sind die Bundestheater noch wichtig, oder begeistert sich die sozialdemokratische Partei, die sich einst so gierig auf die Hochkultur stürzte, eher für U wie Unterhaltung oder für anderes? Wir ahnen: Fragen werden keine beantwortet, es wird weitergewurstelt.

barbara.petsch@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2014)

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