Russland-Bann: Österreichische Firmen zittern

Warenanlieferung in einem Kaufhaus
Warenanlieferung in einem Kaufhaus(c) www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
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Die verschärften Sanktionen gegen Russland treffen auch Österreichs Wirtschaft.

Wien. Die von der EU angekündigte Verschärfung der Sanktionen gegen Russland dürfte auch die österreichische Wirtschaft treffen: Russland war im Jahr 2013 bei den Exporten mit 3,5 Mrd. Euro der zehntwichtigste Handelspartner Österreichs, bei den Importen mit 3,2 Mrd. Euro der siebentwichtigste Partner. Die Direktinvestitionen österreichischer Unternehmen in Russland lagen im Vorjahr bei 7,9 Mrd. Euro.

Der Chefökonom der Bank Austria, Stefan Bruckbauer, geht davon aus, dass die wirtschaftlichen Schäden der Sanktionen für Russland größer wären als für die EU. „Europa hat weniger zu verlieren. Es würde im Fall eines Handelskriegs ein bis zwei Quartale in die Rezession fallen. Doch Russland würde sich fünf Jahre nicht erfangen“, so Bruckbauer.

Milliardenkredite

Viele österreichische Firmen sind in Russland vertreten. Die Raiffeisenbank International hat in Russland rund 9,4 Mrd, Euro an Krediten ausständig. Bei der Bank Austria geht es um ein Kreditvolumen von zwölf Mrd. Euro. Im Gasgeschäft ist die OMV besonders abhängig von Russland. Die Tochter EconGas, an der die OMV 50 Prozent hält, bezieht einen Großteil ihres Gases von Gazprom. Die Firma Schoeller-Bleckmann hat eine Niederlassung in Russland. Sie produziert Bohrköpfe und Bohrgestänge für die Suche nach Öl und Gas.

Die österreichische Immofinanz besitzt in Russland Einkaufszentren. CA Immo hält 35 Prozent an einem Hotel- und Bürokomplex am Flughafen in St.Petersburg. Auch Andritz, Strabag, RHI, Voestalpine sind in Russland vertreten. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2014)

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