Experte: Geisterfahrer "meist männlich und alkoholisiert"

Seit dem Jahr 2000 gibt es Geisterfahrer-Warntafeln in Auffahrtsbereichen der Autobahnen.
Seit dem Jahr 2000 gibt es Geisterfahrer-Warntafeln in Auffahrtsbereichen der Autobahnen. APA/HERBERT PFARRHOFER
  • Drucken

Seit dem Jahr 1987 wurden in Österreich etwas mehr als 100 Mesnchen bei Geisterfahrer-Unfällen getötet. Die Zahlen sind rückläufig.

Ein neunjähriges Mädchen und sein 20 Jahre alter Bruder sind bei einem Geisterfahrerunfall Mittwoch früh auf der Westautobahn (A1) bei Allhaming (Bezirk Linz-Land) getötet worden. Seit dem Jahr 1987 starben laut Statistik Austria in Österreich 107 Menschen bei Unfällen durch Geisterfahrer. Die Zahlen sind rückläufig, gab es 1998 noch zwölf Tote, waren es 2009 zwei, 2010 einer.

Nach zwei Jahren ohne Unfall mit Todesfolgen kamen 2013 zwei Menschen durch einen Geisterfahrer ums Leben. Ebenfalls rückläufig ist die Zahl der Geisterfahrer-Meldungen der Verkehrsredaktion des Radiosenders Ö3. So wurde im Vorjahr insgesamt 363 Mal vor Falschfahrern gewarnt, damit lag der Tagesschnitt erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1994 unter eins.

"Meistens männlich und alkoholisiert"

"Laut Erhebungen sind Geisterfahrer meistens männlich und alkoholisiert, ein genauer Altersbereich lässt sich nicht feststellen", sagt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Insgesamt seien Geisterfahrten ein relativ seltenes Ereignis. Gründe für Falschfahren seien neben Alkoholisierung bzw. Drogenmissbrauch auch psychische Ausnahmezustände, Orientierungslosigkeit aber auch gedankenloses plötzliches Wenden auf der Autobahn, oft weil die "Lenker etwas vergessen haben und beispielsweise zur Raststation zurückfahren oder die Ausfahrt versäumt haben", erläutert Seidenberger. Mutproben und Suizide können laut der Expertin auch nicht ausgeschlossen werden.

Seit dem Jahr 2000 gibt es Geisterfahrer-Warntafeln in Auffahrtsbereichen der Autobahnen. Die meisten Falschfahrer gibt es laut der Expertin bei normalen Anschlussstellen, aber auch bei Auffahrten oder im Bereich von Baustellen. "Radio-Warnmeldungen müssen ernst genommen werden", betonte die Psychologin.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.