Zentralafrika: Übergangsregierung wie vereinbart zurückgetreten

Catherine Samba-Panza, interim president of the Central African Republic, addresses Central African Army Forces soldiers as Prime Minister Andre Nzapayeke looks on, in Bangui
Catherine Samba-Panza, interim president of the Central African Republic, addresses Central African Army Forces soldiers as Prime Minister Andre Nzapayeke looks on, in Bangui(c) REUTERS (� Siegfried Modola / Reuters)
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Der Schritt gehört zu den Vereinbarungen über eine Waffenruhe und eine politische Lösung des Bürgerkriegs.

Knapp zwei Wochen nach Vereinbarung eines Waffenstillstands in der Zentralafrikanischen Republik ist die Übergangsregierung zugunsten eines Friedenskabinetts zurückgetreten. Die Regierung von Ministerpräsident Andre Nzapayeke sei der Bitte von Übergangspräsidentin Catherine Samba Panza zur Abdankung nachgekommen, erklärte ein Sprecher der Präsidentin am Dienstag in der Hauptstadt Bangui.

Der Schritt gehört zu den am 23. Juli in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville getroffenen Vereinbarungen über eine Waffenruhe und eine politische Lösung des Bürgerkriegs. Wer dem 62-jährigen früheren Bankier Nzapayeke an die Spitze der Regierung folgt, blieb am Dienstag unklar. Samba Panza hatte eine Regierungsumbildung "im Geist von Brazzaville" und ein Kabinett der "nationalen Versöhnung" angekündigt. Ob nun aber die Hauptkriegsparteien, die mehrheitlich muslimische Seleka-Miliz und die überwiegend christliche Anti-Balaka-Miliz, tatsächlich Vertreter in die künftige Regierung entsenden, ist fraglich. Beide Gruppen haben zwar das Abkommen unterzeichnet, sind aber intern gespalten.

Weitere schwere Gefechte

Ungeachtet der Waffenruhe lieferten sich Seleka-Kämpfer am Montag schwere Gefechte mit Soldaten der französischen Friedenstruppe "Sangaris" im nördlich gelegenen Batangafo. Nach Angaben eines Vertreters der Friedenstruppe der Afrikanischen Union (Misca) hatten die Milizionäre die Soldaten in einer koordinierten Aktion in einen Hinterhalt gelockt. Mehrere Seleka-Kämpfer seien getötet worden. Erst in der vergangenen Woche hatte es bei Gefechten zwischen verfeindeten Milizionären mindestens 22 Tote gegeben.

Die muslimische Seleka hatte im März 2013 den damaligen Staatschef Francois Bozize gestürzt. Der Putsch zog das Land im Herzen Afrikas in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen. In dem Bürgerkrieg wurden bereits tausende Menschen getötet, fast eine Million Menschen sind auf der Flucht. Auch eine französische Militärintervention und eine Friedenstruppe der Afrikanischen Union konnten die Gewalt nicht in den Griff bekommen.

(APA/AFP)

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