ESC: Wiener Gastrochef warnt vor überhöhten Preisen

Spartenobmann Turecek will an Gastronomen appelieren, die Preispolitik "nicht zu übertreiben". Die Hotellerie erwaret indes keine großen Steigerungen.

Wie viele andere Branchen haben auch Wiens Gastronomen große Hoffnungen, vom Song Contest im Mai 2015 wirtschaftilch zu profitieren. Das Großevent in der Stadthalle werde ein "absoluter Umsatzbringer" sein, glaubt der Spartenobmann der Gastronomen in der Wiener Wirtschaftskammer, Willy Turecek. Er warnt die Kollegen allerdings vor unverhältnismäßigen Preisen rund um die Großveranstaltung: "Ich hoffe, es wird in Sachen Preispolitik nicht übertrieben."

Er werde die Branchenmitglieder ersuchen, nicht kurzfristig zu denken. Denn schließlich gebe es auch noch eine Zeit nach dem Song Contest. Österreich sei in der Gastronomie ein "Billigland" und das solle sich auch nicht wesentlich ändern. Kulinarisch will man sich jedenfalls etwas Besonderes überlegen. Laut Turecek ist die Sparte bereits mit der Planung eines "schönen, kochbaren und auch leistbaren Eurovisionsmenüs" beschäftigt, das interessierte Wirte in ihren Lokalen anbieten können. Der Kreativität auf der Speisekarte seien im Hinblick auf die Megaveranstaltung aber sowieso keine Grenzen gesetzt: "Es wird sicher nicht nur der Wurst-Salat gut gehen."

Hotellerie: Keine große Steigerung

Einigermaßen unbeeindruckt zeigt sich indes die Hotellerie. "Wir rechnen nicht mit allzu viel Steigerung", schließlich finde das Song Contest-Finale am Pfingstwochenende statt, "und zu Pfingsten ist Wien immer voll", sagt Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Mit 60.000 Betten habe man jedenfalls genug Kapazitäten. Was die Preisentwicklung anbelangt, könne man jetzt noch nichts Konkretes sagen. Aber auch hier geht Reitterer von nicht allzu hohen Steigerungen aus, da das Niveau zu Pfingsten sowieso immer höher liege. Einmal mehr bekräftigte die ÖHV-Chefin, dass Zimmer in Wien per se sehr niedrigpreisig vergeben würden: "Wir müssen den Mut haben, endlich das zu verlangen, was es wert ist."

Auf konkrete Zahlen will man sich auch beim Wien-Tourismus noch nicht einlassen. Die Nächtigungszahlen könnten noch nicht abgeschätzt werden. Das hänge auch davon ab, wie viele Tickets für die Semifinale und das Finale aufgelegt werden und wie hoch der Anteil der ausländischen Käufer sein werde. Angesichts von insgesamt 180 Mio. erwarteten TV-Zusehern sei der Werbewert aber jedenfalls "so gut wie unbezahlbar", sagt ein Sprecher.

(APA )

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