Die neue Partei erhielt die meisten Stimmen von früheren Nichtwählern.
Acht Prozent, drei Mandate und damit Klubstärke wollten die Neos in Vorarlberg erreichen. Die Umfragen verhießen sogar ein zweistelliges Ergebnis. Davon blieb die Partei mit 6,9 Prozent und zwei Mandaten bei der Landtagswahl am Sonntag allerdings weit entfernt. Dabei hatten die Neos in Vorarlberg gute Voraussetzungen, ist es doch das Heimatland ihres populären Parteichefs, Matthias Strolz. Und die Vorarlberger wollten der ÖVP keine absolute Macht mehr geben.
Davon profitierten aber nicht nur die Neos, die es auf immerhin fast sieben Prozent brachten, sondern vor allem die Grünen, die um fast so viel zulegen konnten. Das zeigt auch die Wählerstromanalyse des Sora-Instituts: Die größten Verluststimmen (10.000 und 9000) der ÖVP gingen an die Grünen – und auch an die FPÖ. Die Neos erhielten hingegen 5000 Stimmen von ehemaligen Nichtwählern von 2009, 3000 kamen von der ÖVP und je 1000 von FPÖ und Grünen.
Mit dem Ergebnis vom Sonntag zeigte sich Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht dennoch „sehr zufrieden“. Die acht Prozent, mit denen der Klubstatus verbunden gewesen wäre, seien eben „sehr hoch“ gesteckt gewesen. Strolz hielt es sogar für „eigentlich epochal“, dass erstmals seit 30 Jahren eine neue Kraft in den Landtag eingezogen sei.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.09.2014)