Snowden will zu Preisübergabe nach Schweden reisen

Edward Snowden  SWEDEN LIVELIHOOD AWARD WINNER
Edward Snowden SWEDEN LIVELIHOOD AWARD WINNER(c) APA/EPA (Photo courtesy of The Guardian)
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Dem NSA-Aufdecker wurde der Alternative Nobelpreis zugesprochen. Die "Right Livelihood"-Stiftung will seine Anreise juristisch ermöglichen.

NSA-Aufdecker Edward Snowden hat signalisiert, für die Verleihung des Alternativen Nobelpreises (Right Livelihood Award) nach Schweden reisen zu wollen. Der Preis war Snowden am Dienstag zugesprochen worden. Wie und wann genau er nach Stockholm kommen werde, sei noch unklar, sagte der Geschäftsführer der Right Livelihood-Stiftung, Ole von Uexkull, am Mittwoch gegenüber mehreren Medien. Snowden habe über seinen Anwalt klar gemacht, dass er "liebend gerne" kommen würde.

Die Stiftung wolle dies juristisch ermöglichen und auch finanziell unterstützen. Von Uexkull sagte weiters, er sei sich der politischen Brisanz der Vergabe des Preises an Snowden, dem in den USA wegen Geheimnisverrats ein Gerichtsverfahren droht, durchaus bewusst.

Snowden lebt im russischen Exil

Snowden befindet sich seit seiner Aufdeckung der Massenüberwachungsmethoden durch seinen Ex-Arbeitgeber, den US-Geheimdienst NSA, vor einem Jahr im russischen Exil.

Normalerweise findet die Übergabe der Preise jeweils Anfang Dezember in Stockholm im Schwedischen Reichstag statt. Wie sich die neue Regierung - vermutlich ein Rot-grünes Minderheitskabinettin der Frage verhalten wird, ist ebenfalls noch unklar. Das sagte jedenfalls der außenpolitische Sprecher der Sozialdemokraten, Urban Ahlin, auf Anfrage der Nachrichtenagentur TT.

Keine Freude in Schwedens Außenministerium

Dem Schwedischen Rundfunk zufolge hatte der scheidende Außenminister Carl Bildt heftig auf die Verleihung der Auszeichnung an Snowden reagiert. Das soll auch der wahre Grund dafür gewesen sein, warum das Außenministerium die routinemäßige Bekanntgabe-Pressekonferenz kurzfristig absagte. Bildt dementierte indes, persönlich eine derartige Anweisung gegeben zu haben und wollte die Vergabe des Preises an den US-Aufdecker nicht kommentieren.

Als Grund für die Absage nannte das Außenministerium die seit Monatsbeginn geltenden, neuen Sicherheitsbestimmungen im Pressezentrum, die derartige Veranstaltungen nun nicht mehr ermöglichen würden. Right-Livelihood-Geschäftsführer von Uexkull gab sich hingegen überzeugt davon, dass die Absage tatsächlich damit zusammenhängt, dass die Wahl der Preisträger diesmal unter anderem auf Snowden fiel.

(APA)

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