Merkel warnt vor Personalabbau in Redaktionen

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"Ohne Investitionen in anspruchsvollen Journalismus geht die Kompetenz verloren", sagt die deutsche Kanzlerin. Zeitungen sollten auf Analysen, Kommentare und Einordnungen setzen.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die deutschen Verleger vor einem zu großen Personalabbau gewarnt. Zeitungen und Zeitschriften hätten auch im digitalen Zeitalter eine Zukunft, sagte Merkel am Montag in Berlin auf dem Zeitungskongress 2014. Dafür sei aber Vertrauen in die Qualität der Produkte nötig.

Verleger sollten nicht der wirtschaftlichen Versuchung erliegen, durch massive Einsparungen im redaktionellen Bereich die journalistische Kompetenz auf Spiel zu setzen, mahnte Merkel. "Ohne Investitionen in anspruchsvollen Journalismus geht die Kompetenz verloren."

Analysen, Kommentare und Einordnungen

Sie sei nicht der Meinung, dass das Internet die Zeitungen - ob auf Papier oder online - überflüssig mache. Die Konkurrenz um Aktualität habe es schon früher mit Radio und Fernsehen gegeben. Wichtig sei zunehmend, dass die Verlage ihre Stärken in Analysen, Kommentaren und Einordnungen ausspielten.

"Wenn sich Zeitungen und Zeitschriften dieser Stärke bewusst sind und wenn sie diese Stärke auch pflegen, werden sie trotz Internet immer noch ihre Leser finden."

"Wird die Bereitschaft geben, dafür zu bezahlen"

Die Zahl der Menschen, die Zeitung auf mobilen Geräten wie Laptops oder Tablets lesen, werde zunehmen, sagte die Kanzlerin. "Wenn sie hier die Qualität der klassisch gedruckten Zeitung aber wiederfinden, dann wird es auch die Bereitschaft geben, dafür etwas zu bezahlen."

Merkel versprach, dass sich die deutsche Bundesregierung weiter dafür einsetzt, dass es beim verminderten Mehrwertsteuersatz für Bücher und Zeitungen bleibt. Zudem werde man sich in der EU für einen ermäßigten Steuersatz auf E-Books und E-Paper starkmachen.

(APA/Reuters)

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