Als eine der ersten Amtshandlungen unterzeichnete der neue afghanische Präsident Ashraf Ghani am Dienstag ein Sicherheitsabkommen mit den USA.
Am Ende ging dann alles ganz schnell: Hatte der scheidende afghanische Präsident Hamid Karzai monatelang ein Sicherheitsabkommen mit den USA blockiert und hintertrieben, so ließ sich der neue Präsident Ashraf Ghani nicht lange bitten und ließ das Abkommen bereits an seinem zweiten Tag im Amt unterzeichnen.
Vertreter beider Seiten setzten bei einer Zeremonie im Präsidentenpalast in der Hauptstadt Kabul ihre Unterschrift unter den Vertrag. Auch Ghani selbst war bei der Unterzeichnung des Abkommens anwesend.
Das schon Ende 2013 ausgehandelte Abkommen über das Statut der US-Truppen schafft die Bedingungen für eine Ausbildungsmission, wenn der von der NATO angeführte Kampfeinsatz in Afghanistan zum Jahresende ausläuft. Die Übereinkunft soll als Vorlage für ähnliche Vereinbarungen mit anderen Ländern dienen. Kern ist eine Klausel, die US-Soldaten vor Strafverfolgung in Afghanistan schützt. Insgesamt sollen zunächst etwa 12.500 Soldaten in Afghanistan bleiben, bis zu 9.800 davon aus den USA. Deutschland will sich mit bis zu 800 Bundeswehrsoldaten beteiligen. Die neue Truppe soll ab etwa Weihnachten einsatzbereit sein.
Anschläge zur Amtseinführung
Gleichzeitig wurde auch ein ähnliches Abkommen Afghanistans mit der Nato unterzeichnet, wie deren Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen an seinem letzten Tag im Amt mitteilte. "Der Abschluss dieser Abkommen eröffnet ein neues Kapitel für die Zusammenarbeit zwischen der NATO, unseren Partnern und den Nationalen Sicherheitskräften Afghanistans", sagte Rasmussen.
Ghani war nach einem monatelangen Streit mit seinem laut dem offiziellen Ergebnis bei der Präsidentenwahl unterlegenen Konkurrenten Abdullah Abdullah erst am Montag angelobt worden. Der neue Präsident strecke den radikal-islamischen Taliban die Hand aus und rief sie zu sofortigen Friedensverhandlungen auf. Die Taliban kommentierten den Amtstantritt Ghanis auf ihre Weise: mit zwei Selbstmordanschlägen, die mehrere Todesopfer forderten.
(APA/AFP/Red.)