„Wenn's schnell gehen soll!“

Erinnern Sie sich noch an die guten alten Zeiten, in denen der Briefträger schon vormittags da war und umgekehrt die Post, die man in die gelben Kästen warf, täglich abgeholt wurde? Dann sind Sie auch nicht mehr der Jüngste!

Immerhin, mit viel Glück findet man noch irgendwo so einen gelben Kasten, es steht neuerdings sogar etwas drauf: „Wenn's schnell gehen soll, dann mit der Post!“

Keine Sorge, das ist nicht die x-te Klage darüber, dass man beim Transport von Briefen rascher bedient wäre, würde man sie selbst zum Empfänger tragen. Nein, es geht gerade umgekehrt um die Flut des Werbematerials im eigenen Briefkasten, dieser Tsunami hemmt des Briefträgers Schritt. Aber man kann ihn ja abstellen, mit einem Aufkleber – ihn bekommt man sicher im nächsten Postamt! „Im Prinzip ja“, bedauert die freundliche Schalterbeamtin und zieht einen DIN-A4-Zettel aus einer Schublade. Man müsse nur einen Brief an eine bestimmte Adresse schreiben und einen frankierten Rückbrief beilegen. Dann schneidet sie ein winziges Stückchen aus dem A4-Zettel aus, da stehe alles: „Postfach 500, Kennwort ,Bitte keine Werbung‘, 1230 Wien.“ Es geht also eins, zwei, drei, dann braucht es nur noch etwas Geduld. Wer sie nicht hat, der kann natürlich auch geschwind in die nächste Trafik, dort bekommt er einen Aufkleber – er kostet halt fast so viel wie der Brief mit Rückporto bei der Post.

Reaktionen an: jürgen.langenbach@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.10.2014)

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