IS-Video: Interpol fahndet nach Wiener Schüler

A man passes an Interpol logo during the handing over ceremony of the new premises for Interpol's Global Complex for Innovation in Singapore
A man passes an Interpol logo during the handing over ceremony of the new premises for Interpol's Global Complex for Innovation in SingaporeREUTERS
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Der 16-Jährige ruft in einem Propagandavideo der IS-Terroristen dazu auf, Ungläubige zu töten. Mitschüler haben den Wiener erkannt.

Die internationale Polizeibehörde Interpol fahndet nach einem 16-jährigen Wiener Schüler, der in einem Video im Internet Muslime dazu aufgerufen hat, Ungläubige zu töten und sich dem "Islamischen Staat" (IS) anzuschließen. Laut einem Bericht der Tageszeitung "Standard" und der Online-Seite des ORF haben ehemalige Mitschüler den jungen Wiener in dem Video erkannt.

Der 16-Jährige scheint sich in dem Propagandavideo in einem Schlachthaus in Syrien zu befinden. Im Hintergrund sind Schafe zu erkennen.

Vor einiger Zeit soll der 16-Jährige noch bedrohliche und herabwürdigende SMS an einige Mitschüler versendet haben. Danach sei er wie vom Erdboden verschluckt gewesen - bis das Video aus Syrien aufgetaucht sei, hieß es weiter

"Ein sehr netter Schüler"

Einige Zeit lang habe es zudem Verwirrung um den jungen Mann gegeben, doch nun stehe fest, dass er bis vor kurzem in eine Berufsschule in Wien-Meidling gegangen sei, wie der "Standard" berichtete. "Grundsätzlich muss man sagen, dass es ein sehr netter Schüler war. Gegen Ende des vorigen Schuljahres hat dieser Schüler den islamischen Glauben angenommen und ab diesem Zeitpunkt wurde eine Verhaltensänderung festgestellt", sagte Berufsschuldirektor Erich Macho dem ORF Magazin "heute mittag".

"Er hat offen kundgetan, dass er zum Islam konvertiert ist und hat das auch durch diverse Äußerungen und Verhaltensweisen zum Ausdruck gebracht", so Macho weiter.

Gebürtiger Linzer

Geboren wurde der junge Mann laut Medienangaben in Linz. Er lebe aber schon seit längerem in Wien. Hier habe er eine Lehrstelle und Freunde. Seit 23. August 2014 gilt er als vermisst und wird nun via Interpol gesucht.

>>> Artikel im "Standard"

(APA)

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