Management: Die Internationalisierung des Wissens

Management-Weiterbildung für internationale Unternehmen kommt oft von grenzüberschreitend tätigen Bildungsanbietern.

Wien. „Wenn Unternehmen international expandieren, entsteht der Bedarf nach einem einheitlichen Managementverständnis in allen Niederlassungen. Dafür haben wir konzeptionelle Landkarten entworfen, die wir individuell auf unsere Kunden übertragen können“, erklärt Alexander Löwenstein, Senior Project Manager beim Malik Management Zentrum St. Gallen.

Die Institution mit ihren 250 Mitarbeitern ist in sechs Ländern weltweit tätig und betreut Kunden aus dem öffentlichen Bereich, aber auch rund zwei Drittel der österreichischen ATX-Unternehmen. „In 30 Jahren Entwicklungsarbeit haben wir einen integrierten Trainings- und Beratungsansatz entwickelt, der überall auf der Welt angewandt werden kann“, sagt Löwenstein.

Strategische Entwicklungen

Wenn Unternehmen und ihre Führungskräfte bei der Internationalisierung begleitet werden, geht das durch alle Konzernebenen: Organisationsstrukturen, strategische Fragen oder Management-Ausbildung und -entwicklung. „Als unser Kunde Alpla, einer der Weltführer im Bereich Plastic Packaging, seinen Lieferanten in aller Welt zu folgen hatte und dabei schnell gewachsen ist, haben wir geholfen, ihn darauf einzustimmen“, erklärt Margit Oswald, Leiterin Business Development und des „Centers of Excellence“ bei der OSB International AG in Berlin.

Da mussten Strukturen geschaffen werden, um die Anfragen abarbeiten zu können, aber auch die Mitarbeiter geschult werden. „Hier kommen Prozesse in Gang, die die Gesamtstrategie mit der regionalen Strategie in Übereinstimmung bringen müssen,“ sagt Oswald.

Erfahrung auf dem internationalen Beratungsparkett sowie die entsprechenden Theorien und Konzepte lassen Unternehmensberater und Ausbildungsinstitutionen auch jenseits ihrer Grenzen erfolgreich tätig werden.

Ein weiterer Punkt ist die Qualität der Referenten, Trainer und Berater. „Bei unseren Seminaren – egal, ob offen oder inhouse – kommen Referenten zum Einsatz, die wir in renommierten Unternehmen finden. Wir nehmen uns ein Thema vor, suchen das Unternehmen, das dieses Thema vorbildlich umsetzt und gewinnen daraus Vortragende für unsere Management-Programme“, erläutert Gundula Schwan, Geschäftsführerin des Management Forums Starnberg, die Grundidee.

Beziehungsgestaltung

Wer international tätig ist, muss interkulturelles Know-how aus dem Effeff beherrschen. „Vor allem dann, wenn ein Unternehmen seinen Markteintritt in einem fremden Land vorbereitet, ist das essenziell. Man muss die Beziehungsgestaltung und die Hierarchien kennen sowie sich in der Kommunikation darauf einstellen“, sagt Oswald.

Eine weitere Herausforderung entsteht für Trainer und Berater, wenn sie es mit multinationalen Managementteams zu tun bekommen, in denen sich Führungseinstellung oder Projekterfahrung gravierend unterscheiden können. „Die Kunst dabei ist es, diese erfolgskritische Kraft positiv als Ressource zu nutzen“, erklärt Oswald.

Globaler Gedanke

Das Malik Management Zentrum St. Gallen wiederum geht davon aus, dass überall die gleichen Inhalte vermittelt werden müssen, allerdings unter Berücksichtigung der Kultur. „Wir diskutieren dann grundsätzliche Fragen wie die Bedeutung von Vertrauen und Respekt oder was für den Einzelnen die Konzentration auf das Wesentliche bedeutet. Die Botschaft aber bleibt immer gleich“, sagt Alexander Löwenstein.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.07.2008)

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