Wiener Theatermacher Michael Aichhorn gestorben

(c) APA (Techt Hans Klaus)
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Der 59-jährige Künstler erlag in der Nacht auf Freitag einen schweren Krankheit. Unter anderem war er der Gründer des Wiener UnterhaltungsTheaters WUT.

Der vor allem mit seinen Arbeiten für das von ihm mitgegründete "Wiener UnterhaltungsTheater" (WUT) bekannte Wiener Theatermacher und Künstler Michael Aichhorn ist in der Nacht auf Freitag (18. Juli) in seiner Wiener Wohnung nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Das gaben Mitarbeiter am Sonntag bekannt. Aichhorn war seit langem eine der prägenden Persönlichkeiten der Freien Wiener Theaterszene, arbeitete aber auch als Maler und Bildhauer.

Am 16. März 1949 in Wien geboren, absolvierte Aichhorn an der Wiener Hochschule für angewandte Kunst die Meisterklasse für Malerei sowie die Malschule am Goetheanum im Schweizer Dornach. "Der bildenden Kunst ist er Zeit seines Lebens treu geblieben, hat sich an ihr gerieben und entwickelt, hat ein großes, vielseitiges Werk von Bildern, Zeichnungen und Skulpturen geschaffen und in zahlreichen Ausstellungen präsentiert", heißt es in Angaben des WUT-Theaters. Über künstlerische Arbeiten in der Drogentherapie und über Ausstattungen bei Film und Fernsehen (u.a. für Axel Corti, Ernst Lauscher und Käthe Kratz) kam er zunehmend mit der darstellenden Kunst in Berührung.

Michael Aichhorn wirkte als Schauspieler in zahlreichen Film- und TV-Produktionen mit ("Soko Donau", "Kommissar Rex", "Kaisermühlenblues" u.v.a.) , und arbeitete seit 1984 (u.a. bei Karl Welunschek, Michael Schottenberg und George Tabori) auch als Theaterschauspieler. Das 1990 mit Anselm Lipgens gegründete Wiener UnterhaltungsTheater WUT war mit über 50 Produktionen mit Experimenten, Erst- und Uraufführungen (wie 1990 "Die Busstation" von Gao Xingjian oder 1999 "Groll" von Erwin Riess) ein Fixpunkt im Wiener Theaterleben und immer für unkonventionelle Ansätze gut. Unkonventionell reagierte man 2004 auch auf die ewigen Subventionsdiskussionen, nämlich mit einem "Öffentlichen Kultur Stadtrat Schimpfen". Auf der WUT-Homepage fand sich zuletzt ein einziger Eintrag: "Findet zur Zeit nicht statt / Subventionsstopp".

(APA)

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