Fixstarter: Ein Quäntchen Unperfektheit

(c) Schrack Seconet
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Martina Eder, 41, Leiterin Finanzen Schrack Seconet AG.

Eigentlich bin ich gar kein Zahlenmensch“, zuckt Martina Eder mit den Schultern. Die 41-jährige Wienerin sang früher im Jazz-Chor und spielte in Ihrer Jugend am liebsten Klavier. Jetzt leitet sie die Abteilung für Finanzen, Recht und Verwaltung bei Schrack Seconet, einem führenden Anbieter von Brandmeldesysteme und Kommunikationsanlagen für Krankenhäuser, sprich Schwesternruf-Systeme.

Wie es die künstlerisch orientierte Hobbygärtnerin in die raue Welt der Zahlen verschlagen hat? „Ich habe schon während des BWL-Studiums an der WU bei Steuerberatern gejobbt und alles hat seinen Lauf genommen.“ Hat sie sich in ihrer Studentenzeit noch auf Außenhandel, Marketing und Sprachen konzentriert, so startete sie danach bei KPMG in der Wirtschaftsprüferbranche durch. Nach einem kurzen Intermezzo bei einer kleineren Kanzlei, folgte sie einem der Partner in eine neue Firma, die in Konkurs ging und von ihr wieder mit aufgebaut wurde: „In einem Jahr dort habe ich mehr gelernt als in den Jahren zuvor zusammen.“ 2002 begann Eder als Controllerin bei ihrem jetzigen Arbeitgeber. Ausgeschrieben war die Stelle ursprünglich als Vorstands-Assistentin, aber „manchmal verbirgt sich etwas anderes hinter Job-Bezeichnungen“. Von Anfang an fühlte sie sich wohl: „Aus der Wirtschaftsprüfung weg zu gehen, war die beste Entscheidung meines Lebens. Das hat mich beflügelt.“ Nach knapp einem Jahr folgte die Prokura.

An ihrem Führungsjob schätzt sie vor allem den Freiraum, der ihr gelassen wird. Von der Erweiterung des EDV-Systems bis zur Betreuung des Betriebsrestaurant-Umbaus ist Eder im Einsatz: „Alles Gestalterische macht mir großen Spaß.“ In einer florierenden Firma wie Schrack Seconet zu arbeiten ist freilich „äußerst angenehm“, sind doch Mitarbeiterstand (auf über 300) und Ergebnis (auf knapp 4 Mio. Euro) über die letzten Jahre stetig gewachsen.

Die Single-Frau („aus Zeitmangel“) ist durchaus zufrieden mit sich. Lediglich an ihrem Drang nach Perfektion arbeitet sie: „Mittlerweile mache ich Abstriche. Ein Quäntchen Unperfektheit ist gesund.“ [Schrack]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.08.2008)

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