Victory-Eigentümer Pecik und Stumpf trennen sich

Victory, Oerlikon / Ronny Pecik, Georg Stumpf Photo: Michaela Bruckberger
Victory, Oerlikon / Ronny Pecik, Georg Stumpf Photo: Michaela Bruckberger (Michaela Bruckberger)
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Der Grund seien "langfristig unterschiedliche strategische Interessen", so ein Sprecher der Victory Industriebeteiligung AG. Pecik erhält die Beteiligung an der angeschlagenen Oerlikon.

Die beiden österreichischen Investoren Ronny Pecik und Georg Stumpf beenden ihre Zusammenarbeit und teilen die Industriebeteiligungen der Gesellschaft Victory auf. Der Grund seien "langfristig unterschiedliche strategische Interessen", sagte ein Sprecher der Victory Industriebeteiligung AG. Die 12 Prozent, die Victory am wirtschaftlich angeschlagenen Schweizer Technologiekonzern OC Oerlikon hält, gehen an Pecik.

"Pecik sieht sich als klassischer Finanzinvestor, Stumpf sucht die industrielle Herausforderung", erklärte Oehen. Zu der Entscheidung, sich zu trennen, seien sie über den Sommer im Zuge einer Lagebeurteilung gekommen. Die fortan getrennten Wege seien "ein logischer Schritt". Die gemeinsame Beteiligungsgesellschaft Victory ist nun nach vierjähriger Partnerschaft auf die beiden Eigentümer - die RPR Privatstiftung von Pecik und die Millennium Privatstiftung von Stumpf - aufgeteilt worden.

Stumpf verlässt Gesellschaft

Die RPR Privatstiftung übernimmt den 12-Prozent-Anteil an der OC Oerlikon-Gruppe, welcher künftig weiterhin von der Victory gehalten wird. Victory ist zweitgrößte Aktionärin - hinter der Beteiligungsgesellschaft Renova des russischen Oligarchen Viktor Vekselberg (fast 40 Prozent).

Stumpf verlässt die Gesellschaft. Dabei übernimmt seine Millennium Privatstiftung die 100-Prozent-Beteiligung am 2007 gegründeten, deutschen Hochtechnologiekonzern M+W Zander sowie das ebenfalls 2007 gegründete Solartechnologieunternehmen intico solar AG. Die übrigen - kleineren - Beteiligungen bleiben bei Victory.

Oerlikon in Turbulenzen

Das Technologiekonglomerat Oerlikon ist heuer in finanzielle Turbulenzen geraten: Mitte August kam die Warnung, man erwarte für 2008 einen Rückgang des Betriebsgewinnes vor Abschreibungen um ein Drittel und müsse zudem Wertberichtigungen vornehmen. Zwei Wochen später informierte das Unternehmen detailliert über die Abschreibungen auf den Goodwill-Positionen - insgesamt 343 Mio. Schweizer Franken (216 Mio. Euro), davon 200 Mio. Franken in der Textilsparte - und den Verlust von 313 Mill. Franken im ersten Halbjahr 2008. Oerlikons Entwicklung müsse die Aktionäre beunruhigen, allen voran den neuen Haupteigner Vekselberg, berichtete die deutsche "Börsen-Zeitung" vor dem Wochenende.

Als Vekselberg heuer im Mai von den bis dahin bestimmenden Aktionären Stumpf und Pecik weitere Anteile übernahm und seine Beteiligung auf 39,1 Prozent ausbaute, notierten die Titel bei 390 Franken. Seither haben sie 35 Prozent verloren, womit Oerlikon noch einen Börsenwert von rund 3,25 Mrd. Franken habe.

(APA)

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