Jeder Sechste in Deutschland gilt als armutsgefährdet

Trotz der besseren Lage am Arbeitsmarkt haben sich die Zahlen im Vergleich zu 2012 nicht geändert. Knapp 13 Millionen Deutsche sind demnach armutsgefährdet.

Trotz der guten Lage am Arbeitsmarkt droht etwa jedem Sechsten in Deutschland ein Leben in Armut. Rund 13 Millionen beziehungsweise 16,1 Prozent der Bevölkerung galten 2013 als armutsgefährdet. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Der Anteil sei damit genauso hoch wie 2012. Ein besonders hohes Risiko tragen demnach Frauen, Alleinerziehende und Singles.

So gelten in der Altersgruppe der 17- bis 64-Jährigen fast 18 Prozent der Frauen als armutsgefährdet, aber nur 16 Prozent der Männer. Von den Alleinerziehenden laufen sogar 35,2 Prozent Gefahr, in Armut abzurutschen.

Arbeitslose am meisten gefährdet

"Bei den Alleinlebenden betrug der Anteil der armutsgefährdeten Personen 31,9 Prozent", erklärten die Statistiker. Wer einen Job hat, gerät vergleichsweise selten in Bedrängnis: Hier sind nur 8,6 Prozent gefährdet, bei den Arbeitslosen sind es dagegen 69,3 Prozent.

Als armutsgefährdet gilt, wer inklusive staatlicher Sozialleistungen wie Kinder- oder Wohngeld weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient. Im vergangenen Jahr lag dieser Schwellenwert für eine allein lebende Person in Deutschland bei 979 Euro im Monat. Das entspricht einem Jahreseinkommen von 11.749 Euro. Für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren liegt die Grenze bei 2056 Euro im Monat beziehungsweise 24.673 Euro im Jahr.

(Reuters)

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