Salzburg: Sorge um den Ruf als Musikstadt

(c) APA (Reinhard Kriechbaum)
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Der Leiter der Salzburger Kulturvereinigung, Heinz Klier, sieht den Ruf Salzburgs als Musikstadt gefährdet. Der schleppende Kartenverkauf sei "ihm "peinlich gegenüber den Künstlern".

Die Salzburger Kulturvereinigung sieht den Ruf Salzburgs als Musikstadt gefährdet. Der Leiter der Salzburger Kulturvereinigung, Heinz Klier, wies am Montag auf massiven Publikumsverlust in seinen seit vielen Jahren gut besuchten, oft sogar ausverkauften Salzburger Kulturtagen hin. "Zwar haben wir nach wie vor rund 5.000 Abonnenten, aber zum Beispiel für unsere beiden Opern-Vorstellungen im Großen Festspielhaus sitzen wir wenige Tage davor noch auf je 500 Karten."

Puccinis "Turandot" der Nationaloper Prag ist ebenso schlecht verkäuflich wie die beiden Ballett-Vorstellungen von "Alexis Sorbas" nach Nikos Kazanzakis mit der Nationaloper Sofia oder "Die Winterreise" von Schubert. "Seit 1972 präsentieren wir Oper, auch Ballett und die Schubert-Zyklen waren stets hervorragend besucht. Aber man kann doch nicht ewig Klassiker wie 'Dornröschen', 'Schwanensee' oder 'Nussknacker' präsentieren. Jetzt tröpfelt der Verkauf so vor sich hin, mir ist das peinlich gegenüber den Künstlern, die sich auch außerhalb der Festspielzeit in Salzburg Aufmerksamkeit und Publikums-Resonanz erwarten", so Klier, der die Kulturvereinigung seit dem Jahr 1951 leitet.

"Die Leute sparen, oder entscheiden sich immer kurzfristiger zu einem Besuch unserer Veranstaltungen. Aber wenn man bedenkt, dass Opern wie 'Tosca', 'La Traviata' oder 'Der Barbier von Sevilla' in den vergangenen Jahren, in denen zum Teil sogar vier statt zwei Vorstellungen angesetzt waren, gut besucht waren, dann ist das völlig unverständlich. Vor allem, weil besonders die aktuelle 'Turandot'-Produktion besonders aufwendig ist. Die Nationaloper Prag kommt mit 316 Mitwirkenden. Und in Salzburg wollte man uns anfangs nicht einmal eine Park-Erlaubnis für die nötigen sieben Reisebusse ausstellen".

(APA)

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