Wilde Gerüchte in Nordkorea: Ist Kim Jong-il tot?

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Laut japanischen Zeitungen plant die Regierung in Pjöngjang für Montag eine „wichtige Bekanntmachung“.

TOKIO/PJÖNGJANG(ag.). Ist Nordkoreas Diktator Kim Jong-il tot? Will das Land eine Atombombe zünden? Oder einen Friedensvertrag anbieten? Laut japanischen Zeitungen plant die Regierung in Pjöngjang für heute, Montag, jedenfalls eine „wichtige Bekanntmachung“. Zudem dürften ab Montag keine Ausländer mehr einreisen, berichtet die Zeitung „Sankei“ unter Berufung auf Quellen im japanischen Verteidigungsministerium.

Der Bericht schürt die Spekulationen in der Gerüchteküche, was in dem abgeschotteten Land so vor sich gehe. Dabei wird seit Wochen um Kims Gesundheit gerätselt: Er ist am 9. September bei den Feiern zum 60. Jahrestag der Staatsgründung nicht öffentlich aufgetreten. Vielleicht werde die Regierung in Pjöngjang den Tod Kims oder einen Machtwechsel verlautbaren, schreibt „Sankei“.

Zuletzt gezeigte Fotos nicht aktuell

Vor einigen Tagen wurden Fotos des Staatschefs im TV gezeigt, wie er eine Armee-Einheit besuchte. Nach Ansicht des Pentagons sind die Bilder nicht aktuell: Wegen grüner Blätter im Hintergrund müssten sie eher aus dem Sommer stammen. Am Samstag schrieb das japanische Blatt „Yomiuri“, Pjöngjang habe seine Diplomaten im Ausland angewiesen, sich auf etwas Besonderes einzustellen.

Der 66-Jährige hatte sich zuletzt im August öffentlich gezeigt. Er habe wohl einen Schlaganfall erlitten und sich einer Hirnoperation unterzogen, meinen Beobachter in den USA und Südkorea.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2008)

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