Bombenanschlag auf EU-Mission im Kosovo

Protest gegen die Eulex-Mission im Kosovo.
Protest gegen die Eulex-Mission im Kosovo.(c) EPA (Valdrin Xhemaj)
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Beim Anschlag auf das EU-Hauptquartier in Pristina entstand nur Sachschaden. Hintergrund dürfte der Widerstand gegen die geplante EU-Mission sein, die die Serben im Nordkosovo schützen soll.

Auf das EU-Hauptquartier in der Kosovo-Hauptstadt Pristina ist am Freitagabend ein Bombenanschlag verübt worden. Autos und Fensterscheiben seien beschädigt worden, Menschen aber nicht zu Schaden gekommen, berichtete die Polizei. Hintergrund ist möglicherweise der Streit zwischen der Europäischen Union und dem Kosovo über die Stationierung der seit langem blockierten EU-Kosovo-Mission (EULEX).

Kosovo-Präsident Fatmir Sejdiu und Regierungschef Hashim Thaci verurteilten den Anschlag. "Das ist das Werk der Feinde des Kosovos", sagten die beiden Spitzenpolitiker. Unabhängig davon lehne das Kosovo jedoch weiterhin die Stationierung der EU-Mission ab, weil sie die Unabhängigkeit des Landes einschränke. Die frühere serbische Provinz hatte sich im Februar für unabhängig erklärt und war von fast allen EU-Mitgliedern sowie den USA und Japan anerkannt worden.

Die EU hat das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo seit Tagen unter Druck gesetzt, die von Serbien gestellten Bedingungen für die Stationierung von EULEX zu akzeptieren. Danach soll der mehrheitlich von Serben bewohnte Norden weitgehend der Kontrolle der Behörden entzogen werden. Die Kosovo-Spitze hatte das als Teilung des Landes abgelehnt. Die EU will mit ihrer Mission rund 2000 Polizisten, Zöllner, Richter und Verwaltungsexperten im Kosovo arbeiten lassen. Sie sollen beim Aufbau helfen und die serbische Minderheit schützen.

(Ag.)

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