Lexikon: Faulpelze von Einstein bis Leonardo da Vinci

Aus manchem Taugenichts wurde ein Genie. Wie tröstlich.

Die Info-Kinderliteratur ist breit und meistens gut gemacht – aber eher ernsthaft. Das „Lexikon der Faulpelze“ von Jean-Bernard Pouy, Serge Bloch und Anne Blanchard ist da eine erfrischende Ausnahme, wenn auch pädagogisch bedenklich. Denn es gibt viele Taugenichtse und Faulpelze, aus denen keine Genies werden. Soll man seine kleinen und großen Schulverweigerer daheim mit diesen Geschichten von Künstlern und Königen ermutigen? Das bleibt jedem selbst überlassen. Das Buch ist auf jeden Fall höchst originell illustriert: Da öffnet sich Da Vincis Schädel, aus seinem Gehirn springen seine fantastischen Erfindungen. Da sieht man den ungebildeten Karl den Großen mit Schultasche marschieren. Die Stories von Armstrong bis Verdi sind locker erzählt, mit besonderer Betonung der Hürden, die auf dem Weg zum Ruhm zu überwinden waren. Die Texte sind witzig. Die Wenigsten wissen wohl, dass Telefonerfinder Bell als Bub in einem Feld verloren ging und erschöpft zu Boden sank: Da hörte er die Stimme seines Vaters nach ihm rufen. Oder Napoleon, schon als Schüler arrangierte er Soldaten. Weitere Persönlichkeiten: Truffaut, Malraux, John Lennon, Balzac oder Agatha Christie werden auf amüsante Weise beleuchtet (Fischer Schatzinsel, ab 8J., 19,90€). bp

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2008)

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