Kündigungswelle droht - 29.433 Frühwarnmeldungen

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Auf Österreich rollt eine Kündigungswelle zu: Die Zahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) im Rahmen des Frühwarnsystems angemeldeten Kündigungen kletterte per Ende Oktober auf 29.433 Betroffene. Das waren mehr als viermal so viel wie noch Ende September, als 6.784 Anmeldungen vorlagen.

Dies bedeutet zwar nicht, dass alle angemeldeten Personen auch tatsächlich gekündigt werden, sagte eine AMS-Sprecherin zur APA. Unternehmen melden vorsichtshalber an, die Tendenz sei allerdings steigend.

Die meisten Meldungen liegen in Oberösterreich (6.879) vor, gefolgt von Kärnten (5.511) und Niederösterreich (4.680). Keine einzige Meldung gab es per Ende Oktober in Vorarlberg.

Während die Auto- und Autozulieferindustrie mit Kurzarbeit durch die Krise tauchen will, hat vor allem die Bauwirtschaft ihre Beschäftigten beim Frühwarnsystem angemeldet. Spitzenreiter ist der Hochbau mit mehr als 15.500 Anmeldungen, gefolgt vom Tiefbau mit rund 3.600 und dem Bereich Baustelleninstallation und Ausbaugewerbe mit weiteren 3.451. Die Arbeitsüberlasser haben 1.106 Beschäftigte zur Kündigung angemeldet. In der Glas- und Glaswarenindustrie gibt es 1.342 Meldungen.

Die Meldungen über Kündigungen reißen aktuell nicht ab: So sind von den 2.400 heimischen Mitarbeitern der Siemens Softwaresparte PSE 475 von Kündigung bedroht. Im GM-Werk in Wien Aspern zittern wegen der Opel-Krise die Mitarbeiter um ihren Job. 150 Leiharbeiter werden dort per Ende November abgebaut. Für die 1.850 Stammbeschäftigten konnten bis jetzt Kündigungen und Kurzarbeit vermieden werden, hieß es zuletzt.

Erst am Mittwoch teilte der Leiterplattenhersteller AT&S mit, dass im Werk Leoben-Hinterberg ein Drittel der Belegschaft gehen muss. Von den Kündigungen sind 293 Stammmitarbeiter und 159 Leiharbeiter betroffen. Der Mitarbeiterstand verringert sich somit von 1.370 auf 918 Beschäftigte.

(APA)

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