ORF: SP-Stiftungsrat Michael Pilz verlässt Gremium

Der Medien-Anwalt will nach sieben Jahren nicht mehr im ORF-Aufsichtsgremium weiterarbeiten. Das solle verkleinert und professionalisiert werden.

"Ich habe den SPÖ-Klub gebeten, von einer neuerlichen Nominierung Abstand zu nehmen", sagte Michael Pilz Donnerstag der "Presse". Der Wiener Anwalt, spezialisiert auf Medienfälle, war seit sieben Jahren für die SPÖ im Stiftungsrat, dem ORF-Aufsichtsrat, gesessen.

"Ich hatte in den vergangenen Monaten den Eindruck, dass es im Gremium immer noch Revanchegelüste gibt", so Pilz. Er spielt damit auf die Wahl Alexander Wrabetz' zum ORF-Generaldirektor 2006 an - dieser war von einer breiten Mehrheit, aber nur einer ÖVP-Stimme gewählt worden. Und um sachliche Arbeit leisten zu können, wie sie insbesondere dieser Tage für den ORF wichtig sei, baue er gerne auf eine breite Basis, die derzeit aber nicht vorhanden sei.

Auch ein eigennütziger Grund habe ihm die Entscheidung erleichtert: "Ich bin ein Rechtsanwalt mit viel Arbeit" und der Aufwand, (ehrenamtlich) Stiftungsrat zu sein, werde in den nächsten Monaten nicht geringer, sagte Pilz. Dennoch habe er seine Entscheidung intern schon vor Veröffentlichung des (ORF-kritischen) Rechnungshofberichtes bekanntgegeben.

Pilz fordert, den Stiftungsrat zu verkleinern und seine Zusammensetzung zu verändern. Außerdem müsse die Funktion, Stiftungsrat zu sein, entsprechend abgegolten werden, sonst werde man nur wenige finden, die diese Aufgabe verantwortungsbewusst anlegen, meinte er.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.