AT&S: Quartalsverlust drückt bisheriges Jahresergebnis ins Minus

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Der Leiterplatten-Hersteller AT&S erleidet im dritten Quartal 2008/09 einen Verlust von 23,5 Millionen Euro. Das drückt auch das Ergebnis der ersten neun Monate mit 4,9 Millionen Euro in die roten Zahlen.

Der in Wien börsenotierte Leiterplattenhersteller AT&S hat die weltweite Wirtschaftskrise deutlich zu spüren bekommen. Im dritten Quartal Geschäftsjahres 2008/09 (Oktober bis Dezember), gab es einen Verlust von 23,5 Millionen Euro - in der Vorjahresperiode hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 11,7 Mio. Euro verbucht.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick:

AT&S
in Mio. € Veränderung

3. Qu 08/093. Qu 07/08+/- in Mio. €+/- in %Erlöse117,10126,60-9,50-7,50EBITDA2,6021,50-18,90-87,91EBIT -18,2011,60-29,80-256,90Periodenergebnis-23,5011,70-35,20

AT&S in Mio. € Veränderung 1.-3.Q 08/091.-3.Q 07/08+/- in Mio. €+/- in %Erlöse351,40368,30-16,90-4,59EBITDA43,9060,10-16,20-26,96EBIT 2,3033,80-31,50-93,20Periodenergebnis-4,9033,30-38,20 Sonst starker November ließ aus

"In der Regel zählt der November zu den stärksten Monaten im Geschäftsjahr", so AT&S, doch diesmal seien schon ab Mitte November Auftragsrückgänge verzeichnet worden.

In Reaktion auf die Abwanderung von Kapazitäten nach Asien sei die Kapazität in Österreich um 40 Prozent gesenkt worden, von 215.000 m2 auf 130.000 m2 Leiterplattenfläche. Rund 293 eigene Mitarbeiter und 159 Leiharbeiter wurden "abgebaut". Damit betrug der Personalstand per Ende 2008 6.158 Mitarbeiter - nach dem Rekordstand von 6,452 Ende 2007 ein Minus von 4,6 Prozent.

Kurzarbeit und Kündigungen folgen

In Klagenfurt produziert AT&S einseitige Leiterplatten für die Geschäftssegmente Automotive und Industrie, vom Nachfrageeinbruch ist das Werk nun betroffen: Ab 1. Februar wurde für 130 Mitarbeiter Kurzarbeit mit einer Reduktion von bis zu 50 Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit angemeldet, "derzeit für drei Monate", erläuterte Sommerer. In Leoben werden - wie bereits berichtet - 293 eigene und 159 Leiharbeiter abgebaut, 950 Mitarbeiter bleiben beschäftigt.

In oststeirischen Fehring, wo etwa 400 Mitarbeiter doppelseitige Leiterplatten für Automotive und Industrie herstellen, laufen nun die Gespräche mit Arbeitnehmervertretern, dabei werde der Einsatz von Kurzarbeit und Bildungskarenz geprüft. "Sonst ist derzeit kein Mitarbeiterabbau im großen Stil vorgesehen", sagte Sommerer heute, Bemühungen zur Kosteneinsparung würden allerdings laufend vorgenommen, die Investitionspläne entsprechend angepasst.

Kein Ausblick möglich

Angesichts der wirtschaftlichen Situation gibt das Unternehmen keinen Ausblick auf 2009 bekannt, es sei aber mit einem Rückgang der globalen Leiterplattenumsätze von rund 6,5 Prozent zu rechnen, heißt es in der Aussendung.

(APA/ebl. )

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