Constantini: „Was man verlieren kann? Alles!“

Didi Constantini sucht die Herausforderung und ist kein Jammerer.

Die Presse: Grüß Gott Herr Teamchef, wie geht's?

Didi Constantini: Guter Schmäh. Ich bin's ja gerade erst geworden. Skeptisch war ich bis zum Schluss, weil ich bereits im Sommer mit dem ÖFB einig war, aber der Präsident im letzten Moment noch Karel Brückner aus dem Hut gezaubert hat.

War es immer schon ein Ziel, Teamchef zu werden?

Constantini: Was für eine Frage – selbstverständlich. Das ist die größte Ehre und größte Verantwortung für einen Trainer, wenn er die Nationalmannschaft seines Heimatlandes betreuen darf. Natürlich ist das Team jetzt in einer schwierigen Situation, dieser Herausforderung muss man sich jedoch stellen. Aber ich werde jetzt nicht großartig über meine Gedanken plaudern, wir können von mir aus aber über Gott und die Welt reden.


Wie war das Gespräch mit Präsidenten Leo Windtner?

Constantini: Konstruktiv.

Sind Sie im österreichischen Fußball noch am Ball?

Constantini: Witzige Frage. Wäre ich unaktuell, dann hätte ich wohl meinen Beruf verfehlt.

Sie gelten als Kritiker des ÖFB-Konditionstrainers Roger Spry, der unter Hickersberger mit unorthodoxen Methoden aufhorchen ließ. Wird er unter Ihnen eine Zukunft haben?

Constantini: Es gibt auch in Österreich Experten. Ich kenne einen Topmann in Innsbruck, in Wien wird's sicher auch welche geben.

Stimmt es, dass Sie zu Sportdirektor Willi Ruttensteiner ein gestörtes Verhältnis haben?

Constantini: Wer sagt das? Er leitet das Projekt Challenge 2012. Und da gibt es Schnittpunkte zum A-Team. Wobei ein guter junger Hund nicht zu übersehen ist.

Kann man mit diesem Team überhaupt noch etwas verlieren?

Constantini: Ja!

Und zwar was?

Constantini: Alles. Im österreichischen Fußball wird gerne alles schlechtgeredet.

Andreas Herzog hat einmal gemeint, in Österreich werde man nicht kritisiert, sondern nur verarscht. Stimmt das?

Constantini (lacht): Das ist zumindest ein guter Spruch.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2009)

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