Wiener Palmenhaus nach Sanierung wieder offen

Nach vier Jahren ist die Sanierung des Palmenhauses abgeschlossen.
Nach vier Jahren ist die Sanierung des Palmenhauses abgeschlossen. APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Renovierung des historischen Gebäudes in Schönbrunn dauerte vier Jahre. 6,9 Millionen Euro wurden investiert.

Vier Jahre lang ist das Wiener Palmenhaus im Schönbrunner Schlosspark saniert worden, seit heute, Freitag ist es wieder im Vollbetrieb geöffnet.

1881 bis 1882 sind die imposanten, bis zu 28 Meter hohen Eisen-Glas-Pavillons errichtet worden, heute zählt das Gebäude zu einer beilebten Tourismusattraktion. Gezeigt werden zahlreiche exotische Pflanzen wie Dattelpalmen oder Eukalyptus.

Notwendig geworden war die umfassende Sanierung, weil das Gebäude stark von Rost befallen war. Ein Team aus Metallrestauratoren und Experten der Universität für angewandte Kunst sowie der Universität für Bodenkultur war nun für die Sanierung verantwortlich. Erschwerend kam nicht nur die "komplexe Struktur", sondern auch die "anspruchsvolle Feuchtigkeit" der Pavillons hinzu, wie Franz Sattlecker, Geschäftsführer der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., bei der Eröffnung erklärte.

Denn das Palmenhaus muss nicht nur dem Klima im Kalthaus und im temperierten Mittelhaus, sondern vor allem auch den tropischen Bedingungen im Warmhaus standhalten. Bereits im Jahr 1985 wurde saniert, jetzt habe man sich allerdings das Ziel gesetzt, dass die Renovierung länger als 30 Jahre, nämlich "für Dekaden" halte, so Sattlecker.

Technik auf den neuesten Stand gebracht

Dafür wurden die stark verrosteten Teile ausgetauscht und die weniger betroffenen sandgestrahlt. Verrostete Schrauben wurden durch Nirosta-Exemplare ersetzt, die gesamte Konstruktion mit einem mehrschichtigen Anstrich versehen. Die Gelegenheit wurde auch gleich genutzt, um die Haustechnik - inklusive Dampfwasserheizung für die einzelnen Klimazonen - auf den neuesten Stand zu bringen. Unter anderem wurden eine automatische Steuerung der Be- und Entlüftung und Beregnung sowie eine Wetterstation installiert. Insgesamt 6,9 Millionen Euro sind in die Instandsetzungsmaßnahmen geflossen.

Obwohl der Bau des Palmenhauses nach Plänen von Franz Xaver Segenschmid in zwei Jahren abgeschlossen war, dauerte die Sanierung vier Jahre. Das sei vor allem dem Versuch geschuldet, die Pavillons so lange wie möglich für Besucher offen zu halten, schilderte der Schönbrunn-Chef. Nur im Sommer 2013 sei es zu einer kompletten Schließung gekommen, im Sommer 2014 war der Eintritt zumindest an den Wochenenden gestattet.

Rücksicht auf Pflanzen

Dabei musste natürlich auch auf die Pflanzen Rücksicht genommen werden, denn mit der Renovierung 1985 seien viele der exotischen Exemplare von Kübeln in den Boden umgepflanzt worden, wie die Direktorin der Bundesgärten, Brigitte Mang, sagte. Um sie musste nun "herum" saniert werden: Bis auf einige Zurückschneide- und Umsetzaktionen seien die Pflanzen auch tatsächlich unbehelligt geblieben. Mit durchlässigen Planen sei auch die Lichtversorgung garantiert worden.

Das Palmenhaus ist täglich von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet.

(APA )

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