Kärntner ÖGB-Chef wirft Daimler "modernes Raubrittertum" vor

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Hermann Lipitsch wirft sich für den Mercedes-Händler in die Bresche. Der Autobauer hatte dem Autohaus nach Unregelmäßigkeiten alle Verträge aufgekündigt.

Der deutsche Autohersteller Mercedes Benz hatte dem Kärntner Autohaus Teissl Ende Oktober per sofort alle Verträge aufgekündigt. Das Autohaus wehrt sich dagegen. Nun hat sich Kärntens ÖGB-Chef Hermann Lipitsch in einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Daimler AG, Dieter Zetsche, für das gefeuerte Autohaus Teissl stark gemacht. Der Daimler AG seien die rund 160 Mitarbeiter des Unternehmens offenbar "völlig egal", schreibt Lipitsch, der auch für die SPÖ im Nationalrat sitzt.

Helmut Teissl, der den Kärntner Betrieb in dritter Generation mit seinem Bruder Gerhard leitet, räumte ein, dass es im Vorfeld Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung mit Mercedes-Benz gegeben habe. Er habe noch am gleichen Tag habe ich Mercedes-Benz darüber informiert und eine umfassende interne Revision eingeleitet, erklärte Tessel. Der Klagenfurter Familienbetrieb mit rund 170 Mitarbeitern verkaufte seit 1928 die Autos mit dem Stern.

Zumindest Übergangsfrist

Die Daimler AG habe mit Teissl "in der Öffentlichkeit eine Vertragsauflösung in Form modernen Raubrittertums zelebriert", schreibt nun der Kärntner ÖGB-Chef nach Stuttgart. Es sei verwunderlich, "dass ein Vertragspartner, der Jahrzehnte gute Arbeit geleistet hat, in dieser Schärfe mit dem Bannstrahl der sofortigen Vertragsauflösung belegt wird", so Lipitsch. Dazu werde bewusst in Kauf genommen, dass die Betreuungsstruktur für Mercedes-Fahrzeuge in Kärnten und Osttirol zusammenbreche.

Lipitsch schlägt vor, dass die Daimler AG dem Autohaus Teissl zumindest eine Übergangsfrist bis Mitte kommenden Jahres gewährt. Der Gewerkschafter bietet dem Daimler Vorstandchef auch noch diese Woche ein persönliches Gespräch an.

(APA)

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