Streik bei Textildiskonter Kik

(c) Bruckberger
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Die Gewerkschaft will für die Mitarbeiter im Zentrallager die Tarifverträge des Einzelhandels durchsetzen.

Mit einem Streik hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di das zentrale Warenlager des Textildiscounters Kik in Deutschland vorübergehend lahmgelegt. Am Montagvormittag habe keine Ware das Zentrallager im nordrhein-westfälischen Bönen verlassen, die Filialen müssten sich bundesweit deshalb auf "erhebliche Engpässe" einstellen, sagte ver.di-Streikleiterin Christiane Vogt.

Die Gewerkschaft forderte eine bessere Bezahlung der Lagerarbeiter und warf dem Unternehmen Lohndumping vor. Ver.di hatte die rund 500 Lagerarbeiter aufgerufen, ihre Arbeit am Montag niederzulegen. Bis etwa 11 Uhr hätten sich über 100 Mitarbeiter der Frühschicht am Ausstand beteiligt, sagte Vogt. Sie rechnete mit weiteren 100 Streikenden nach Beginn der Mittelschicht. Laut Vogt lief der Streik "hervorragend" an. Auch Mitarbeiter von Leiharbeitsfirmen zeigten sich solidarisch und seien nicht zur Arbeit erschienen.

"Lohndumping und niedrige Sozialstandards"

Ver.di will mit dem Arbeitskampf die Anerkennung aller Tarifverträge des NRW-Einzelhandels für die Kik-Logistik-Beschäftigten durchsetzen. Das derzeitige Geschäftsmodell bei Kik sei auf "Lohndumping und niedrige Sozialstandards" ausgerichtet, kritisierte die Gewerkschaft. Ein Lagerarbeiter in Nordrhein-Westfalen bekomme nach dem Einzelhandelstarifvertrag des Bundeslandes 2.106 Euro brutto im Monat. Kik zahle seinen Lagerarbeitern dagegen nur 1.650 Euro brutto.

Kik wies die Kritik der Gewerkschaft zurück: Das Unternehmen orientiere sich bei der Entlohnung seiner Mitarbeiter "an der im Logistikbereich branchenüblichen Bezahlung", erklärte ein Unternehmenssprecher. Zudem zahle Kik "attraktive Zusatzleistungen" wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Leistungsprämien. Der Textildiscounter steht wegen seiner Produktionsbedingungen immer wieder in der Kritik.

(APA/AFP)

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