Massive Ernte-Einbußen: Kürbiskernöl wird teurer

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THEMENBILD: STEIERMARK-WAHL / LAeNDERPORTRAeT / KUeRBIS / KUeRBISKERNEAPA/HANS KLAUS TECHT
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Die Preise für Kernöl dürften um bis zu 15 Prozent steigen. Manche steirische Bauern hatten Totalausfälle zu verbuchen.

Mit massiven Ernte-Einbußen bei Kürbiskernen haben österreichische und vor allem steirische Landwirte zu kämpfen: Der Ertrag ist im Schnitt um mehr als die Hälfte gesunken. Schuld daran war die schlechte Witterung in der vergangenen Saison. In der Grünen Mark konnten pro Hektar statt etwa 800 weniger als 400 Kilogramm geerntet werden.  Paul Kiendler, Sprecher der Ölmüller in der Wirtschaftskammer Steiermark, erklärte am Dienstag, dass das Kernöl im kommenden Jahr zur Mangelware zähle. Da die Ernte in ganz Europa relativ schlecht war, könnten die Landwirte nicht einmal auf anderen Märkten zukaufen. Besonders hart getroffen hat es laut Landwirtschaftskammer Steiermark die Kürbisäcker in der Südsteiermark und der südlichen Weststeiermark. Manche Bauern hatten Totalausfälle zu verbuchen.

Obwohl die Anbauflächen österreichweit um 27 Prozent gestiegen seien, werde es für die Produktion 2015 zu Engpässen kommen, sagte Kiendler: "Ausländische Märkte müssen nun hinten anstehen, denn die Stammkunden werden zuerst beliefert." Das treffe vor allem den zuletzt aufstrebenden Markt in Asien, wo erst kürzlich ein Durchbruch bei der Vermarktung erzielt werden konnte: "Und jetzt können wir nicht liefern", was besonders hart sei, so der Ölmüller.

Preissteigerungen um bis zu 15 Prozent

Insgesamt zähle die Ernte 2014 zu einer der schlechtesten seit Beginn der Kürbiskernproduktion in der Steiermark. 2015 würde es daher nicht nur weniger des Kürbiskernöls mit geschützter geografischer Angabe ("Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.") geben, sondern, so Kiendler überzeugt, wird es das eine oder andere Diskonter-Kernöl gar nicht zu kaufen geben. Die Preise in den Regalen dürften um zehn bis 15 Prozent steigen. In der Steiermark wurden insgesamt rund 2,4 Millionen Kilogramm Kürbiskerne weniger geerntet als sonst.

Die Landwirtschaftskammer erklärte, dass die Saison 2014 durchwegs schlechte Bedingungen hatte: Das Anbauwetter im Frühjahr war nass-kalt, im Sommer gab es hohen Niederschlagsmengen und selbst das Erntewetter war schlecht. Rund 700 Hektar Anbaufläche fielen wegen Überschwemmungen zur Gänze weg. 2015 sei - um die Versorgung zu sichern - neuerlich ein Anstieg bei der Anbaufläche zu erwarten, meinte Kammerpräsident Franz Titschenbacher.

(APA)

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