Deutsche Commerzbank führt Strafzinsen ein

(c) imago/Schöning (imago stock&people)
  • Drucken

Die Bank will ab Dezember Strafzinsen für Guthaben von großen Kunden berechnen, auch die Deutsche Bank plant angeblich schon. Die RBI winkt vorerst ab.

Die Deutsche Skatbank ist vorgeprescht und verlangt seit November für Beträge auf Tagesgeldkonten von mehr als 500.000 Euro einen Minuszins von 0,25 Prozent. Zwischenzeitlich hat das Institut die Grenze auf drei Millionen Euro angehoben. Nun will mit der Commerzbank erstmals eine deutsche Großbank die negativen Einlagezinsen der EZB an große Unternehmenskunden weiterreichen und ihnen eine Gebühr für hohe Guthaben berechnen. Auch die Deutsche Bank soll dazu in Gesprächen sein. Für die stark im Großkundengeschäft tätige Raiffeisen Bank International (RBI) in Österreich ist das derzeit kein Thema, wie eine RBI-Sprecherin heute auf APA-Anfrage sagte. Auch bei der Ersten werde es weder Negativzinsen noch Gebühren auf überschüssige Liquidität geben, so ein Sprecher. Ebenfalls keine diesbezüglichen Pläne gibt es bei der Bawag und der Bank Austria.

Von dem bevorstehenden Schritt bei der Commerzbank berichten das "Wall Street Journal Deutschland" und das "Handelsblatt" (Donnerstag). Bei "einzelnen großen Firmenkunden mit hohen Guthaben sowie bei Großkonzernen und institutionellen Anlegern" behalte sich die Bank vor, eine Guthabengebühr zu berechnen, bestätigte die Bank Mittwochabend dem "Handelsblatt". Die Höhe der Gebühr werde mit den betroffenen Kunden individuell ausgehandelt. Privatkunden sowie Geschäfts- und mittelständische Firmenkunden sollen nicht betroffen sein.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Stein ins Rollen gebracht. Im Juni hatte die Euro-Notenbank einen negativen Zins für Gelder festgesetzt, die Banken bei ihr parken. Das Ziel: Die Banken sollen Einlagen nicht bei der Zentralbank anlegen, sondern Kredite vergeben

<< Artikel im "Handelsblatt"

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.