Jason Collins, 35, kündigte seinen Rücktritt an: "Es war wunderbar, Teil der Meilensteine für den Sport und Homosexuellenrechte gewesen zu sein."
Jason Collins, der erste offen homosexuelle NBA-Profi, hat am Mittwoch seinen Rücktritt angekündigt. Der 35-Jährige wollte diesen Schritt vor dem Spiel am (heutigen) Mittwoch (Ortszeit) seines Teams Brooklyn Nets gegen die Milwaukee Bucks fixieren. Collins hat während seiner 13 Jahre dauernden NBA-Karriere für sechs Teams gespielt. Diese Saison kam er nicht mehr zum Einsatz.
"Es fühlt sich wunderbar an, Teil der Meilensteine für den Sport und die Rechte der Homosexuellen gewesen zu sein, und von der Öffentlichkeit, den Coaches, den Spielern der Liga und der Geschichte umarmt worden zu sein", sagte Collins. "In der NFL, der NHL oder der Major League Baseball hat sich noch kein homosexueller Spieler geoutet. Aber glaubt mir, sie existieren. Es gibt sie in jedem Profi-Sport. Einige von ihnen kenne ich persönlich."
Als erster aktiver Sportler in einer der großen amerikanischen Profi-Ligen wagte Basketballer Jason Collins im Mai 2013 das Coming-Out. Mit einer in der ersten Person verfassten Titelgeschichte im Magazin „Sports Illustrated“ trat er an die Öffentlichkeit („I'm a 34-year-old NBA center. I'm black. And I'm gay“). Im November 2014 kündigte er sein Karriereende an. "Es fühlt sich wunderbar an, Teil der Meilensteine für den Sport und die Rechte der Homosexuellen gewesen zu sein." (c) EPA (TANNEN MAURY) Im Sommer 2014 machte Australiens früherer Schwimmstar seine Homosexualität in einem TV-Interview öffentlich. Der 31-Jährige antwortete am Sonntag auf eine entsprechende Frage des britischen Journalisten Michael Parkinson für den Sender Channel 10: "Ich bin nicht hetero. Die Lüge wurde dann so groß, dass ich meine Integrität infrage gestellt sah", erklärte Thorpe, der nach dem Karriereende mit schweren Depressionen zu kämpfen hat. (c) APA/EPA/PAUL MILLER (PAUL MILLER) Anfang 2014 wagte der deutsche Ex-Teamspieler als erster Fußballer den Schritt. Der 31-Jährige erklärte der "Zeit", es sei "ein langwieriger und schwieriger Prozess" hin zu der Erkenntnis gewesen, dass er schwul sei. "Erst in den letzten Jahren dämmerte mir, dass ich lieber mit einem Mann zusammenleben möchte." Dass er diese an sich vollkommen private Einschätzung nun preisgab, begründete Hitzlsperger damit, "weil ich die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern voranbringen möchte". Das Thema werde im Fußball bisher "schlicht ignoriert". (c) REUTERS (� Ina Fassbender / Reuters) Im Februar 2014 outete sich mit Michael Sam dann auch der erste spätere NFL-Spieler. Die St. Louis Rams wählten ihn dann beim NFL-Draft in der 7. Runde, strichen Sam jedoch kurz vor Saisonbeginn Anfang September. Anschließend nahmen ihn die Cowboys unter Vertrag, für die er allerdings kein einziges NFL-Spiel bestritt. Schließlich wurde der Defensive End aus dem Kader entlassen. Er sei zwar enttäuscht, werde aber weiter für eine Gelegenheit kämpfen, zu zeigen, dass er das Zeug für die NFL habe, twitterte Sam. (c) USA Today Sports (USA Today Sports) Großbritanniens Wassersprung-Star hat im November 2013 seine Beziehung zu einem Mann öffentlich gemacht. "Im Frühling dieses Jahres hat sich mein Leben entscheidend verändert. Ich habe jemanden getroffen, der mich glücklich gemacht hat und mir Sicherheit gibt. Dieser jemand ist ein Mann", sagte der 19-Jährige in seinem Youtube-Kanal online gestellten gut fünfminütigen Beitrag. (c) REUTERS (� Michael Dalder / Reuters) Im Sommer 2013 folgte US-Fußballer Robbie Rogers. Der 25-Jährige hatte sich bereits im Februar zur Homosexualität bekannt, jedoch gleichzeitig seinen Rücktritt vom Profi-Sport erklärt. Doch Ende Mai entschied sich Rogers zum Comeback und unterschrieb einen Vertrag bei LA Galaxy. (c) REUTERS (DANNY MOLOSHOK) Sportlich gleich doppelt erfolgreich ist Daniela Iraschko-Stolz. Im Sommer spielt sie Fußball bei Wacker Innsbruck, im Winter wechselt sie auf die Sprungschanzen. Im Februar 2012 bekannte sie sich zur Homosexualität, seit August 2013 lebt sie mit ihrer Partnerin in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft. (c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Thomas Bachun) Drei Monate nach ihrem Rücktritt outete sich Ski-Star Anja Pärson im Juni 2012 als lesbisch. Die Schwedin hat mit Lebensgefährtin Filippa inzwischen einen Sohn. (c) REUTERS (� Lehtikuva Lehtikuva / Reuters) „Rugby ist die härteste, machohafteste aller Sportarten“, sagt Gareth Thomas. Der 35-jährige Rugbyspieler ist in Großbritannien eine lebende Sportlegende und ein Publikumsliebling. Für Wales' Nationalteam hat er 100 Einsätze absolviert, den Großteil als Kapitän. Nun hat Gareth Thomas ein Tabu gebrochen. „Ja, ich bin schwul“, gestand er in einem Interview mit der „Daily Mail“. (c) REUTERS (� Kieran Doherty / Reuters) Als erster aktiver Boxer wagte Orlando Cruz im Oktober 2012 den Schritt in die Öffentlichkeit. Im vergangenen Oktober machte der Puertoricaner seinem Lebensgefährten nach dem verlorenen WM-Kampf einen Heiratsantrag. (c) REUTERS (STEVE MARCUS) Der erste Kicker: Justin Fashanu kam 1981 zum Erstligisten Nottingham Forrest. Als sein Trainer erfuhr, dass er in Schwulenbars verkehrte, feuerte er ihn und ließ ihn von der Polizei vom Trainingsplatz eskortieren. Als erster Fußballprofi outete er sich 1990 in einem Interview. 1998 nahm er sich das Leben. (c) EPA (Staff) Air Swoopes: So taufte Nike eine Schuhkollektion. Sie ist benannt nach dem lesbischen US-Basketballstar Sheryl Swoopes (vorne). Der "weibliche Michael Jordan" bekannte sich 2005 zu seiner Homosexualität. (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter) Das Vorbild: Martina Navratilova ist nicht nur eine der besten Tennisspielerinnen aller Zeiten. Die gebürtige Tschechin war eine der ersten Sportstars, die ihre Homosexualität öffentlich machten. Damit wurde die heute 53-Jährige zu einer Ikone der Lesben- und Schwulenbewegung. (c) EPA (Lindsey Parnaby) Der US-amerikanische Wasserspringer gewann viermal Gold bei Olympia. 1994 gab er bekannt, dass er schwul und mit dem HI-Virus infiziert ist. Greg Louganis engagiert sich in der Schwulenbewegung. Nach seiner Sportkarriere schrieb er Bücher und Theaterstücke. (c) REUTERS (Fred Prouser) Die deutsche Degenfechterin und Vizeweltmeisterin outete sich 2002 über ihre Homepage. Damit wollte sie sich von dem "ständigen Zwang zu lügen" befreien. (c) Reuters Der niederländische Ex-Schwimmer gewann bei Olympischen Spielen eine Silber- und eine Bronzemedaille. In der Vorbereitung auf die Spiele 2003 erwähnte er in einem Interview beiläufig, dass ihn sein Freund Jose nach Athen begleiten würde. In seiner Heimat erregte das kein größeres Aufsehen. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) Die schwedische Eishockey-Spielerin Erika Holst (oben) gab 2006 bekannt, mit ihrer Nationalmannschafts-Kollegin Ylva Lindberg liiert zu sein, Gemeinsam holten die beiden zwei Olympia-Medaillen (Silber und Bronze). (c) REUTERS (© Mike Blake / Reuters) Die französische Top-Tennis-Spielerin, die auch schon Nummer eins der Weltrangliste war, steht schon seit 1999 offen zu ihrer lesbischen Orientierung. Nach dem Halbfinal-Einzug bei den Australian Open wandte sie sich damals mit ihrem Outing an die Presse. (c) REUTERS (ANDREW WINNING) Die amerikanische Profi-Kickerin hätte 2007 beinahe die WM verpasst, weil sie die Trennung von ihrer Freundin sehr mitgenommen hatte. 2008 holte sie mit den USA Olympia-Gold. (c) REUTERS (© Daniel Aguilar / Reuters) Der 2,08 Meter große Power Forward (links) ist der erste NBA-Spieler, der sich outete. Im Februar 2007 bekannte er sich in seiner Autobiographie zu seiner Homosexualität. In der Folge erhielt der Brite einige Morddrohungen, dennoch meinte Amaechi: "Es war die richtige Tat zur richtigen Zeit". (c) REUTERS (� Reuters Photographer / Reuter) Die ehemalige Tennis-Spitzenspielerin und bekennende Lesbe ist heute eine der engagiertesten Persönlichkeiten im Kampf gegen Aids. 2006 wurde sie mit dem Women’s World Award ausgezeichnet. Privat lebt sie mit ihrer Lebensgefährtin Ilana Kloss zusammen. (c) REUTERS (� Mario Anzuoni / Reuters) Die schwedische Fußball-Rekordinternationale gab im Sommer 2008, dass sie seit März mit ihrer Partnerin verheiratet ist. Das Paar hat eine Tochter. (c) REUTERS (© Jason Lee / Reuters) Die deutsche Ausnahmefußballerin wurde fünf Monate vor den Olympischen Spielen 2000 in Sydney aus der Nationalmannschaft geworfen, weil sie ein Verhältnis mit einer Mitspielerin hatte. 2003 meinte die heutige Trainerin des FCR Duisburg in einem "Spiegel"-Interview: "Die sechs Jahre, die ich mit meiner Partnerin zusammen war, bereue ich nicht. Heute weiß ich, dass ich nie mehr mit einer Frau zusammenleben werde. Ich stehe auf Männer. Aber es ist doch so: Wenn ich Fußball spiele, zählt die Leistung auf dem Platz und nicht, mit wem ich Händchen halte." (c) REUTERS (INA FASSBENDER) Voss' Freundin war damals Inka Grings. Grings ist heute noch aktiv und die erfolgreichste Torjägerin Deutschlands. In der Dokumentation "Tabubruch - Der neue Weg von Homosexualität im Fußball" berichtete sie 2009 über ihre extrem unangenehmen Erfahrungen mit der Boulevardpresse, als vor ein paar Jahren sehr private Details ihrer damaligen Beziehung an die Öffentlichkeit kamen. (c) REUTERS (� XXSTRINGERXX xxxxx / Reuters) Der zweifache Olympiasilber-Gewinner im Eiskunstlauf wurde 1998 von seinem ehemaligen Lebenspartner im Zuge eines Unterhalts-Gerichtsstreits unfreiwillig geoutet. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) Die norwegischen Handballerinnen leben offen in einer Beziehung. 2005 wurde Hammerseng (rechts) vom norwegischen TV gefragt, ob sie mit Nyberg zusammen sei, was sie bejahte. (c) REUTERS (© Charles Platiau / Reuters) 2005 sorgte die deutsche Profi-Radsportlerin mit der "Stinkefinger-Affäre" für Aufsehen. Mit der obszönen Geste protestierte sie dagegen, dass ihre Geliebte und jetzige Trainerin Petra Rossner, mit der sie seit 1996 zusammen lebt, aus dem Team geflogen war. (c) REUTERS (© Yves Herman / Reuters) Die ehemalige australische Tennisspielerin outete sich 2005 im Homosexuellen-Sender Joy Melbourne. (c) REUTERS (© Darren Whiteside / Reuters) US-Softballerin Vicky Galindo (links) outete sich vor den Olympischen Spielen in Peking als bisexuell. Dieses Coming Out bewegte ihre Teamkollegin ... (c) EPA (Diego Azubel) ... Lauren Lappin (rechts) zu demselben Schritt. Sie beendete im August einen "inneren Kampf" und outete sich. Die beiden holten mit den USA die Silbermedaille. (c) REUTERS (© Danny Moloshok / Reuters) Der australische Turmspringer war in Peking 2008 einer von zwölf offen homosexuellen Teilnehmern. Mitcham hatte in einem Interview während der Vorbereitung auf Olympia bekannt, mit seinem Lebensgefährten zusammen zu leben. Der daraufhin einsetzende Medienrummel belastete den Athleten nicht, er holte Gold auf dem 10-Meter-Turm. (c) REUTERS (� Tim Wimborne / Reuters) Conchita Martinez, Wimbledon-Siegerin 1994 und ehemalige Doppel-Partnerin von Barbara Paulus, bekannte sich 1995 bei den French Open öffentlich zu Kollegin Gigi Fernandez. (c) REUTERS (� Heinz-Peter Bader / Reuters) 1992 holte sich der kanadische Schwimmer Gold über 100 Meter Rücken. 1998 bekannte er sich öffentlich zu seiner Homosexualität und verlor deswegen einen Vertrag als Motivationstrainer, der ihm eine sechsstellige Summe eingebracht hätte. Heute ist er Vorstandsmitglied der Vereinigung Gay and Lesbian Athletics Foundation. (c) © Andy Clark / Reuters Natalie Cook, die Goldmedaillen-Gewinnerin im Beachvolleyball bei den Olympischen Spielen 2000, heiratete 2008 ihre Kollegin Sarah Maxwell. (c) REUTERS (© Carlos Barria / Reuters) Die australische Tennisspielerin bekannte sich 2005 in einem Interview zu ihrer Beziehung mit ihrer früheren Doppel-Partnerin Lisa Raymond. (c) REUTERS (© Toby Melville / Reuters) Der Trampolinturner (rechts), der in Sydney 2000 Silber holte, engagiert sich seit seinem öffentlichen Coming-out 2005 als Botschafter für die Gay Games, dem homosexuellen Pendant zu Olympia. (c) REUTERS (© Reuters Photographer / Reuters) Wer den Schritt nach vorne wagte (APA/Reuters)
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