Beamte der EU-Kommission haben mehrere Standorte des staatlich beherrschten Stromkonzerns Électricité de France (EDF) durchsucht. Der Staatskonzern soll Preise manipuliert haben.
PARIS/WIEN (AFP/go). Beamte der EU-Kommission haben am Dienstag mit Ermittlern der französischen Wettbewerbsbehörde mehrere Standorte des staatlich beherrschten Stromkonzerns Électricité de France (EDF) durchsucht. „Die Kommission verdächtigt EDF, möglicher Anstifter einer Preiserhöhung auf dem Strommarkt für Großkunden zu sein“, teilte die EU-Behörde am Mittwoch mit. Laut der französischen Wirtschaftszeitung „Les Echos“ wurde bei den Razzien Material „in den höchsten Vorstandsetagen“ gefunden, das diesen Verdacht erhärten könnte.
Frankreichs Stromkonzerne stehen unter zweierlei Beschuss der EU. Die „Financial Times“ berichtet, dass die Kommission jenes System der „regulierten Tarife“ prüfen will, in dessen Rahmen die Stromkonzerne einzelnen Großkunden aus der Industrie nach eigenem Gutdünken Strom billiger verkaufen als anderen. Sie sei ob dieser Verzerrung des Wettbewerbs „besorgt“, hatte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes am Dienstag gesagt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.03.2009)