Ukraine-Kontaktgruppe will neue Friedensgespräche beginnen

Ukraine auf dem Weg in die Nato?
Ukraine auf dem Weg in die Nato?
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In Minsk soll ein Ausweg aus dem blutigen Konflikt im Donbass gefunden werden.

Nach einem Schritt Kiews hin zu einem NATO-Beitritt trifft sich die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe erstmals seit rund drei Monaten zu Friedensgesprächen. Unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wollen die Konfliktparteien am Mittwoch in der weißrussischen Hauptstadt Minsk über einen Ausweg aus dem blutigen Konflikt in der Region Donbass sprechen.

Zuletzt war die Kontaktgruppe, in der auch Russland vertreten ist, im September zusammengetreten. Damals war auch eine Waffenruhe vereinbart worden, die inzwischen brüchig ist.

Themen des Minsker Treffens sind neben der Feuerpause auch der Abzug von schwerer Militärtechnik und der Austausch aller Gefangenen, wie die OSZE mitteilte. Zudem solle es um die Versorgung mit humanitären Hilfsgütern in den Regionen der Ostukraine gehen, die von den Aufständischen kontrolliert werden. Die Separatisten und Russland fordern von der Ukraine ein Ende der Wirtschaftsblockade im Donbass. Die russische Agentur Tass meldete unter Berufung auf Separatistenführer Denis Puschilin, das Treffen der Kontaktgruppe beginne am Nachmittag um 15.00 Uhr.

Auf die Gespräche hatten sich die Präsidenten der Ukraine, Russlands und Frankreichs bei einer Telefonkonferenz mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montagabend geeinigt. Dabei wurde auch gleich ein zweites Treffen für diesen Freitag angesetzt.

Kurz vor dem ersten Minsker Treffen hatte die Ukraine mit einem Gesetz über das Ende ihres blockfreien Status den Weg für einen NATO-Beitritt freigemacht. Das Dokument hat vor allem politische Symbolkraft und soll die Abkehr der Ukraine von Russland untermauern. Russland sieht in dem Streben der Ex-Sowjetrepublik in das westliche Militärbündnis eine Gefahr für seine Sicherheit.

Die NATO bietet der Ukraine weiter eine Beitrittsperspektive. "Wie auf dem NATO-Gipfel 2008 in Bukarest beschlossen, steht unsere Tür offen", hieß es in NATO-Kreisen am Dienstag in Brüssel. "Die Ukraine wird ein Mitglied der NATO werden, falls sie darum bittet, die Standards erfüllt und sich an die notwendigen Prinzipien hält."

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko begrüßte die Aufgabe der Blockfreiheit. Dies sei "unser gutes Recht", sagte er der Zeitung "Bild" (Mittwoch). "Die Ukraine braucht für die Zukunft vor allem eines: Sicherheit." Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hatte Ende November gesagt, eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine könne wegen des Konflikts für ihn derzeit nicht auf der Tagesordnung stehen.

(APA/dpa)

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