Krisentreffen soll Machtverhältnisse in AfD klären

AfD-Chef Bernd Lucke hat sich bei seinen Co-Chefs an der Parteispitze nicht bliebt gemacht.
AfD-Chef Bernd Lucke hat sich bei seinen Co-Chefs an der Parteispitze nicht bliebt gemacht.(c) APA/EPA/PATRICK SEEGER
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Seit Monaten gibt es Streit in der neuen deutschen Partei "Alternative für Deutschland". Die drei Parteichefs wollen vor dem Parteitag Frieden schließen.

Die AfD-Spitze will bei einer Krisensitzung den offen ausgebrochenen Machtkampf in der deutschen Partei beenden und einen Burgfrieden bis zum Parteitag Ende Jänner schließen. Bei einer Telefonkonferenz hätten sich die drei Parteichefs Bernd Lucke, Frauke Petry und Konrad Adam sowie der stellvertretende Parteivorsitzende Alexander Gauland am Montag auf ein zeitnahes klärendes Gespräch verständigt.

Das verlautete aus Parteikreisen. Auf persönliche Angriffe solle künftig verzichtet werden. Parteisprecher Christian Lüth bestätigte, dass ein Treffen der Parteispitze geplant sei. "Man spricht wieder vernünftig miteinander", sagte der Sprecher.

Wie viele Parteichefs soll es geben?

In der Parteispitze hieß es weiter, Lucke habe ein mögliches Einlenken bei der Frage nach der Struktur des künftigen Vorstandes signalisiert. Bis dato strebt Lucke an, dass die AfD künftig durch einen Parteichef - ihn selbst - anstatt des derzeitigen Führungstrios geleitet wird. Dies lehnen unter anderem Petry und Adam ab. "Er hat gesagt, er geht völlig offen in die Gespräche rein, und er verschließt sich nicht", sagte nun ein Mitglied der Parteispitze nach der Telefonkonferenz. Lucke selbst möchte zu internen Streitigkeiten bisher nicht Stellung nehmen. Eine endgültige Entscheidung über die künftige Führungsstruktur der AfD soll Ende Jänner beim Parteitag in Bremen fallen.

Über die Jahreswende waren in der Partei Alternative für Deutschland (AfD) die seit Monaten schwelenden Streitigkeiten offen ausgebrochen. Auslöser war die mit dem Parteivorstand nicht abgestimmte Einladung Luckes an alle Landes-, Kreis- und Bezirksvorsitzenden zu einer Konferenz am 18. Jänner in Frankfurt zur Vorbereitung des Bremer Parteitages. Daraufhin warnten Petry, Adam, Gauland sowie der AfD-Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen, Marcus Pretzell, und die Europa-Parlamentsabgeordnete Beatrix von Storch Lucke brieflich vor einer Parteiführung nach Gutsherrenart. Es habe den Anschein, als wolle Lucke im Vorfeld des Parteitages Funktionsträger "auf Linie bringen".

(APA/Reuters)

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