CES: Jetzt geht's ab in die Matrix

(c) Bloomberg (Patrick T. Fallon)
  • Drucken

Vor zwei Jahren begann sich ein neuer Trend zu etablieren: Virtual Reality. Doch richtig in die Gänge gekommen ist die Branche noch nicht. Das könnte sich aber schon bald ändern.

Die Consumer Electronics Show läutet jedes Jahr aufs Neue das Technikjahr ein und gibt einen Ausblick darauf, was uns in den kommenden Monaten beziehungsweise auch Jahren erwarten wird. Und neben dem „Internet der Dinge“, das eine vernetzte Welt vorsieht, steht vor allem eine noch sehr junge Technologie im Vordergrund der Fachmesse: Virtual Reality.

Was vor knapp zwei Jahren als kleines Kickstarter-Projekt von Oculus Rift anfing, hat heute milliardenschwere Unterstützung von Facebook und zahlreichen namhaften Entwicklern. Aber auch der südkoreanische Hersteller Samsung hat bereits im Vorjahr in Berlin auf der IFA eine eigene Virtual-Reality-Brille präsentiert, die in Kombination mit dem Galaxy Note 4 funktioniert. Und auch auf der CES zeigt sich, dass mittlerweile kleine und größere Unternehmen auf diesen Trend versuchen aufzuspringen. Von vielversprechenden Modellen bis hin zu Kuriositäten war alles zu sehen. Was sich aber letztendlich tatsächlich durchsetzen wird, entscheidet am Schluss immer der Kunde.


In neue Welten eintauchen. Klar ist, dass Virtual Reality das Potenzial hat, die Spielewelt für immer zu verändern. Hersteller haben gezeigt, dass ein Eintauchen in ein Spiel nicht mehr reine Zukunftsmusik ist, sondern bereits in Kürze die heimischen Wohnzimmer erobern kann. So präsentierte der Hersteller Virtuix Omni eine Station, die zwar alles andere als platzsparend ist, aber dafür das Herz von Gaming-Freunden höher schlagen lässt. Bewegungen werden durch das integrierte Laufband automatisch ins Spiel übertragen. Spezielle Sensoren in den mitgelieferten Schuhen sorgen dafür. Damit gehört der Vorwurf, dass Spieler sowieso nur auf der Couch säßen, der Vergangenheit an. Denn auch Würfe müssen in der realen Welt ausgeführt werden, um Auswirkungen in der virtuellen Welt zu haben. Der Spieler wird dabei auch belohnt. Bei der Klangqualität gibt es zudem massive Fortschritte. Integrierte Kopfhörer sollen dafür sorgen, dass der Klang realistischer klingt, in dem er sich den Bewegungen des Nutzers anpasst. Doch mit dem Aufsetzen der Brille und dem Eintauchen in eine virtuelle Realität steht die gesamte Branche vor großen Herausforderungen.


Nichts Handfestes. So vieles auf den einzelnen Messeständen auch gezeigt wurde, so konnte kein Hersteller einen genauen Verkaufstermin für sein vorgestelltes Produkt nennen. Auch Oculus ist bislang nur in der Lage, seine Entwicklerversion zu präsentieren. Und das, obwohl das Unternehmen durch die Übernahme durch Facebook über zwei Milliarden Dollar eingenommen hat. Die Investitionssummen sind anscheinend zu groß und viele „Big Player“ erkennen noch nicht das Potenzial. Aber mit Razer könnte endlich Schwung in die Sache kommen. Man will das Android der Virtual-Reality-Branche werden.

Die in Kooperation mit anderen Herstellern entwickelte Brille setzt auf ein offenes System: „Wir müssen Virtual Reality als System und Idee für mehr Entwickler und Kreative öffnen“, erklärt Razers-Chef Min-Liang Tan. Ein guter Ansatz – unter der Prämisse, dass es so klappt wie bei Google: Man bringt ein fast fertiges System auf den Markt und lässt es von Partnern perfektionieren. Dadurch wäre auch ein zeitnaher Verkaufsstart möglich. Laut Razer soll die VR-Brille tatsächlich bereits im Juni auf den Markt kommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.01.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Innovationen

Oculus Rift geht mit VR-Brille Anfang 2016 an den Start

Die Zeit der Prototypen scheint nun endgültig vorbei. Zumindest bei der Facebook-Tochter. Im ersten Quartal des nächsten Jahres soll die VR-Brille erhältlich sein.
Mobil

Oculus präsentiert neue Virtual-Reality Brille

Bei der "Oculus Rift Crescent Bay" handelt es sich nach wie vor um einen Prototypen. Dennoch, die Facebook-Tochter zeigt mit diesem Gerät, dass virtuelle Realität längst keine Zukunftsvision mehr ist.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.