Mutmaßlicher Sechsfachmörder aus Russland in Wien verhaftet

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Der 44-Jährige soll eine Gruppierung leiten, die für Morde an Regierungs- und Polizeibeamten in Nordossetien verantwortlich gemacht wird.

In Wien ist am Samstag ein 44 Jahre alter russischer Staatsbürger festgenommen worden, nach dem Interpol Moskau wegen sechsfachen Mordes per internationalem Haftbefehl gefahndet hatte. Bei dem Mann soll es sich um den Anführer einer Gruppierung handeln, die in der russischen Teilrepublik Nordossetien für Morde an Politikern und hochrangigen Beamten verantwortlich gemacht wird.

Die Bande soll seit 2004 mehr als 40 Auftragsmorde verübt haben, vor allem im Raum Moskau und im Nordkaukasus. Das sagte am Montag Wladimir Markin von der russischen Ermittlungsbehörde der Agentur Interfax. Den Angaben zufolge gehörten der Bande 46 Mitglieder an, von denen 15 bereits langjährige Haftstrafen verbüßen. Unter den Opfern soll auch der Ex-Besitzer der damaligen Wadan-Werften in Rostock-Warnemünde und Wismar an der deutschen Ostseeküste gewesen sein. 

Festnahme vor Hauptbahnhof

Zielfahnder des Bundeskriminalamts (BK) und das Einsatzkommando Cobra haben Aslan G. am Samstagabend vor dem Hauptbahnhof gefasst. Der 44-Jährige, der verfälschte Dokumente bei sich hatte, leistete keinen Widerstand. Die Festnahme erfolgte nach einem Mitte Dezember eingegangenen Hinweis von Interpol Moskau, wonach G. sich in Wien aufhalte. Der Beschuldigte wurde in die Justizanstalt Josefstadt gebracht und soll an Russland aufgeliefert werden. G. habe zuletzt in Wien-Favoriten gewohnt, hieß es im BK.

Dem 44-Jährigen, der sich 2013 ins Ausland abgesetzt hatte, wird vorgeworfen, in den Jahren 2012 und 3013 mindestens sechs Menschen erschossen und drei weitere verletzt zu haben. Führende Mitglieder seiner der organisierten Kriminalität zugerechneten Gruppierung waren im vergangenen Jahr von der russischen Polizei festgenommen worden.

G. hat die Gruppierung offenbar nach der Festnahme seines mittlerweile zu lebenslanger Haft verurteilten Bruders übernommen. Medienberichten zufolge strebte die Bande die Kontrolle über den Handel mit illegal hergestelltem Alkohol in ganz Russland an. Ihr werden die 2008 verübten Morde am nordossetischen Vizepremier Kasbek Pagijew und den Bürgermeister der Hauptstadt Wladikawkas, Witali Karajew, zur Last gelegt. Darüber hinaus sollen sie für die Morde an hochrangigen Beamten der Polizei verantwortlich sein, die Ermittlungen gegen die Gruppierung führten. Der Bande werden insgesamt rund zwei Dutzend Morde zugeschrieben.

(APA)

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