Rallye: Monte Carlo als WM-Auftakt und "Kampf der Titanen"

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Kurz-Comeback von Rekordchampion Loeb - Ogier will WM-Hattrick - Minor hofft mit Henning Solberg auf Top-7-Ergebnis

Monte Carlo. Die Rallye Monte Carlo eröffnet am Donnerstagabend das neue WM-Jahr mit einem absoluten Leckerbissen. Es kommt noch einmal zum Duell zwischen Rekordweltmeister Sebastien Loeb und Titelverteidiger Sebastien Ogier, der heuer den dritten WM-Titel en suite anpeilt. Die Österreicherin Ilka Minor, Co-Pilotin des 42-jährigen Norwegers Henning Solberg, hofft beim WM-Auftakt auf ein Top-7-Ergebnis.

Loeb fiebert bereits seinem Comeback entgegen. "Selbstverständlich ist die Teilnahme für mich persönlich nach einer Pause von mehr als einem Jahr im Rallye-Sport eine große Herausforderung", sagte der neunfache Weltmeister, der mittlerweile hauptberuflich in der Tourenwagen-WM Gas gibt. Hersteller Citroën lockte den 40-jährigen Franzosen aber noch einmal in die Offroad-Szene. "Ich habe keine Sekunde gezögert", betonte Loeb.

Und so kommt es bei einem der Klassiker der Motorsportszene zum Duell mit seinem Landsmann Ogier. "Seb vs. Seb: Kampf der Titanen", titelte die World Rallye Championship auf ihrer Homepage. Ogier aber will davon nichts wissen. "Es hat keine Wichtigkeit. Ich muss mich nicht gegen ihn beweisen", meinte der VW-Star, der im vergangenen Jahr mit acht Siegen seinen Titel vor seinem finnischen Markenkollegen Jari-Matti Latvala erfolgreich verteidigt hatte. Nicht minder souverän hatte Ogier schon 2013 seinen ersten WM-Triumph eingefahren.

Der 31-Jährige will nun mit einem Sieg bei seiner Heimrallye gleich zu Beginn ein Zeichen setzen. "Das Gebiet um Gap ist mein Zuhause. Hier wurde ich geboren, und hier bin ich auch aufgewachsen. Meine Fans wissen das, und sie geben mir definitiv einen mentalen Vorteil", sagte Ogier. Er weiß aber auch, dass Loeb, einst sein Teamrivale während der gemeinsamen Citroën-Zeit, diesen Vorteil zunichtemachen will. "Ich erwarte, dass er genauso stark fährt, wie man es gewohnt ist."

Loeb bestritt seine letzte WM-Rallye 2013 im Elsass. Nach 473 Tagen gibt er sein Comeback, im vergangenen Jahr startete er in der Tourenwagen-WM - und kam auf Anhieb als Dritter in der Endabrechnung aufs Podest. Kann er aber auch seinen 79. Rallye-Sieg am Sonntag im Fürstentum feiern? "Mein Ziel ist natürlich, konkurrenzfähig zu sein. Wir dürfen aber nicht vergessen: Ich bin schon über ein Jahr lang keine Rallye auf diesem Niveau gefahren", erklärte Loeb.

Bei seinem zunächst einmaligen Auftritt kann der siebenfache Monte-Sieger dennoch seinen Landsmann um den neuerlichen Ruhm als Klassiker-Gewinner bringen. Im WM-Kampf muss sich Ogier aber wohl vor allem auf Duelle mit Vizeweltmeister Latvala einstellen. Der Sieg in Monaco sei für ihn nicht so wichtig wie für einen Franzosen, meinte der Finne. "Ich habe mehr die gesamte Saison im Blick."

Sprich 13 Rennen. Nach dem Start in Monte Carlo an diesem Donnerstag geht es Mitte Februar nach Schweden. Nach einem Abstecher nach Mexiko und Argentinien kehren die Rallye-Piloten im Mai nach Europa zurück. Portugal steht dann auf dem Prüfungsplan. Es folgen die WM-Läufe in Italien, Polen, Finnland und Deutschland. Danach steht den Teams die weiteste Reise bevor, ehe nach der Rückkehr aus Australien noch in Frankreich, Spanien und Wales um WM-Punkte gefahren wird.

Solberg/Minor wollen im Gegensatz zum Vorjahr heuer wieder das volle Programm absolvieren. "Es ist geplant, die gesamte WM-Saison zu bestreiten. Die Einsätze bei der Rallye Monte Carlo und bei der Schweden-Rallye sind bereits fix, und wir hoffen, dass auch der Rest der Saison wie geplant umgesetzt werden kann", erklärte Minor, die nun beim Privatteam Adapta Motorsport AS von Morten Östberg (Vater von Citroën-Werkspilot Mads Östberg) unter Vertrag steht.

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