Shabaab-Miliz ruft zu Attentaten in Europa auf

Studenten demonstrieren in Somalias Hauptstadt gegen Charlie Hebdo
Studenten demonstrieren in Somalias Hauptstadt gegen Charlie HebdoREUTERS
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Die somalischen Islamisten feiern die Attentäter von Paris als Helden. Die Schmähungen "Allahs oder seiner Propheten" müssten gerächt werden.

Die islamistische Shabaab-Miliz in Somalia hat die Attentäter von Paris erneut als "Helden" gefeiert und Muslime vor allem in Europa aufgefordert, ihrem Beispiel zu folgen. Die Schmähungen "Allahs oder seiner Propheten" müssten "gerächt" werden, hieß es in einer am Mittwoch verbreiteten Erklärung. Darin werden die französischen Brüder Said und Cherif Kouachi ebenso erwähnt wie Amedy Coulibaly.

Das Bruderpaar hatte bei seinem Angriff auf den Sitz der Satirezeitung "Charlie Hebdo" und auf der Flucht am 7. Jänner zwölf Menschen erschossen. Coulibaly tötete am Tag darauf eine Polizistin und am 9. Jänner vier Juden in einem koscheren Lebensmittelgeschäft. Die Polizei erschoss die drei am selben Tag. "Charlie Hebdo" wird wegen seiner islamfeindlichen Karikaturen von Islamisten weltweit angefeindet.

"Ziel von Mujaheddin"

In der Shabaab-Erklärung, die sich vor vor allem an Muslime in Europa richtet, heißt es: "Solange Frankreich auf diesem Weg weitergeht, wird es niemals sicher sein. Die Straßen von Paris und Toulouse werden das Ziel von Einsätzen der Mujaheddin (Gotteskrieger) sein." In Toulouse und Montauban hatte der Franzose Mohammed Merah im März 2012 drei französische Soldaten, drei Kinder und den Lehrer einer jüdischen Schule getötet. Die Polizei erschoss ihn später während der Belagerung seiner Wohnung.

Die Shabaab-Miliz kämpft in Somalia seit Jahren für einen islamischen Gottesstaat. Sie kontrolliert Gebiete im Zentrum und Süden des nordostafrikanischen Landes und verübt in Somalia und im Nachbarland Kenia immer wieder Anschläge. Die Miliz soll enge Kontakte zu Al-Kaida-Kämpfern im Jemen unterhalten. Im Jemen soll einer der beiden Kouachi-Brüder in einem Trainingscamp eine militärische Ausbildung erhalten haben.

(APA/AFP)

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