Auf das Barvermögen von 178 Milliarden Dollar zurückzugreifen wäre zu teuer. Darum nimmt Apple erneut lieber Schulden in Höhe von knapp sieben Milliarden Dollar auf.
Apple hat wider Erwarten ein massives Geldproblem. Wobei es sich dabei um ein Luxusproblem handelt. Das in Cupertino ansässige Unternehmen hat mittlerweile ein Barvermögen von 178 Milliarden Dollar. Auf lediglich 20 Milliarden Dollar kann Apple aber zugreifen. Das restliche Barvermögen befindet sich in sogenannten Offshore-Konten im Ausland. Aus steuerlichen Gründen holt sich Apple wieder frisches Geld bei Anlegern, statt in die gewaltigen eigenen Milliarden-Reserven zu greifen.
Der iPhone-Konzern platziert weitere Anleihen, wie aus am Montag bei der US-Börsenaufsicht SEC veröffentlichten Dokumenten hervorgeht. Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg liegt der Erlös bei 6,5 Milliarden Dollar, umgerechnet 5,75 Milliarden Euro.
Lieber Schulden statt Steuern
Das Vorgehen hat steuerliche Gründe. Apples Geldreserven von zuletzt 178 Milliarden Dollar liegen vor allem im Ausland. Sobald Apple dieses Geld zurück in die USA bringt, müsste das Unternehmen 35 Prozent an Repatriierung zahlen. Daher bedient sich Apple beziehungsweise Tim Cook bereits seit geraumer Zeit dieses bekannten Warren-Buffet-Steuertricks und leiht sich günstig Geld am Bondmarkt. Schulden sind hierbei noch günstiger als die Rückführung des eigenen Vermögens.
Der Konzern braucht aber Geld für die von Anlegern eingeforderten Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen. Für Apple ist es günstiger, Anleihen aufzulegen als die Reserven aus dem Ausland zu holen. Seit April 2013 nahm Apple bereits über 30 Milliarden Dollar über Anleihen auf. An die Aktionäre wurden bereits gut 100 Milliarden Dollar ausgeschüttet.
Die aktuellen Schuldverschreibungen haben Laufzeiten von 2020 bis 2045. Die Deutsche Bank und Goldman Sachs wurden mit der Platzierung der Papiere beauftragt.
(APA/Dpa/Red. )